Mittwoch, 31. Oktober 2018

"Homebase" Thailand

Da sitzen wir nun bei 32° auf der wunderschönen Terrasse bei Ernst und Oeng, etwa 30 min. ausserhalb von Pattaya. Der ganze Rummel der Stadt mit den abertausenden Touristen und mindestens ebenso vielen Massagestudios scheint Welten von hier entfernt zu sein. Es ist absolut ruhig und friedlich hier. Ausser Vogelgezwitscher und einem gelegentlichen Bellen ist weit und breit nichts zu hören. Während uns auf Tonga das Grunzen der Sauen und das Krähen der Gockel weckten, raubt uns hier die frühmorgendliche Hitze den Schlaf. Sabi ist jeden Morgen um 5 Uhr wach, wenn sie das nur zu Hause auch mal geschafft hätte, hätten uns unsere Mitarbeiter öfters vor 8 Uhr gesehen 😊

Nach dem kulinarisch perfekten Abschluss auf Tonga folgte hier bereits zur Begrüssung am ersten Abend das nächste Highlight: Appenzeller Käse, Landjäger und super leckeres Nussbrot.


Auch hier haben wir das Glück, dass wir ein eigenes Zimmer, sogar mit eigenem Bad, beziehen durften. Und auch hier fühlen wir uns seit der ersten Minute wie daheim! Unsere Gastgeber sind so flott, dass wir unser Tauchgepäck während unseren Landdestinationen in Südostasien bei ihnen deponieren dürfen; daher die Bezeichnung "homebase" 😊


Am ersten Tag zeigten uns die beiden die Umgebung. Anscheinend hat sich viel getan in den letzten Jahren: einige Strassenabschnitte sind brandneu, an anderen wird noch gearbeitet; es hat viele kleine und mittlere Dörfer und jede Menge der über 30'000 Tempel Thailands sind in unmittelbarer Nähe. Einen dieser Tempel besuchten wir spontan – so spontan, dass wir nicht einmal passende Kleidung dabei hatten… Zum Glück war es ein chinesischer Tempel – die nehmen es anscheinend nicht so streng 😉


Nachtmarkt - Nightlife auf Thai

Auf dem Rückweg führte uns Oeng noch durch den örtlichen grossen Nightmarket. Ernst kehrte nach einigen Metern wieder um und wartete lieber im Auto auf uns, verständlich, denn nicht jedermann kann den Geruch und das Gewusel ertragen. Unser Fazit: einfach nur geil was es hier alles gibt!
Nebst dem normalen Angebot von offenem Fleisch, Fisch, Gemüse und Früchten gibt es ausserdem diverse bereits zubereitete Köstlichkeiten! Es ist zwar nicht alles identifizierbar für uns, aber das meiste sieht lecker aus (auch wenn wir nicht sicher sind, ob unsere Mägen dies verkraften würden). Jede Menge gefüllte Plastiksäckchen zierten die Marktstände. Süss, salzig scharf, gegrillt, gekocht oder roh – hier können (fast) alle Gelüste gestillt werden.

Sabi in Shopping-Laune 😂

Greens & Fairways

Ernst und Oeng sind beide leidenschaftliche und gute Golfer und sind aktuell jeweils drei Mal in der Woche auf dem Golfplatz. Da ich ja selbst auch ab und zu auf dem Golfplatz gestanden bin (das letzte Mal vor ca. fünf Jahren) war ich bereit für mein Comeback. Fürs erste Mal gingen wir nur auf einen 9-Loch Platz der Marine. Der Zustand war etwa auf dem gleichen Level wie mein Können – miserabel! Immerhin gelang mir beim letzten Loch fast ein Par, es fehlten nur noch 2cm, naja, knapp daneben ist halt auch vorbei… Da uns Sabi dabei (weniger freiwillig) begleitete (oder wie sie es beschreibt: bei einer Bullenhitze nebenher dackelte) bekam auch sie mal einen Eindruck davon, wie sportlich Golf doch ist – ihr Muskelkater hat nicht lange auf sich warten lassen.
Als ich am nächsten Tag mein Glück noch auf einem wunderschönen, richtigen 18-Loch Golfplatz versuchte, schonte Sabi ihre verkaterten Beine zu Hause am Pool 😜 Dieses mal klappte es auch mit dem Par!


Downtown Pattaya

An einem anderen Tag fuhren wir in die Stadt, dorthin wo es nicht nur von Massagestudios und Touristen wimmelt, sondern auch von Apotheken, Zahnärzten, Restaurants, Bars und Shoppingzentren. Nach den Preisen auf Tonga konnten wir kaum glauben, was wir für nicht einmal 100 Franken alles einkaufen konnten! Darunter 3 Stück sagenhaft gute, neuseeländische Rindshuftsteaks, Käse, Cracker, Salat, Cola und eine Flasche Rum. Wer uns kennt weiss, dass das so ziemlich alles ist was unser Herz begehrt 😊

Anschliessend bummelten wir noch durch die wohl berühmteste Strasse Thailands, die Walking Street. Hier erfüllt sich das eher sexistische Klischee von Thailand voll und ganz. Striplokale am Laufmeter, Bars mit leicht bekleideten jungen Mädels, «Vermarkter» der berüchtigten Ping Pong-Shows, Shops mit gefälschten Sonnenbrillen und vieles mehr. Nein – wir haben (noch) keine Show besucht 😉 Trotzdem war es ganz witzig all die Gestalten zu beobachten: ob verzweifelte männliche Europäer, Gruppen von Chinesen welche brav ihren Fähnchen folgten oder schaulustige Familien mit grossen Augen.


Die heilige Stätte der Wahrheit

Unser nächster Besuch in die Stadt folgte schon gleich am Tag darauf. Dieses Mal machten wir uns richtig bekleidet auf den Weg zum «The Sanctuary of Truth». Dort angekommen erwartete uns ein gigantisches Bauwerk aus Teakholz mit überlebensgrossen, aus Holz geschnitzten Figuren. Bereits seit 1981 wird fleissig an dem Holztempel gebaut und mittlerweile auch schon wieder restauriert. Spätestens 2025 soll er fertig sein – somit wird er auch die ewige Baustelle Pattayas bezeichnet – jetzt wissen wir auch warum wir zu Beginn einen Schutzhelm überreicht bekommen haben. Während wir unsere «Baubesichtigung» durchführten wurde nebenher gearbeitet (bzw. sollte gearbeitet werden – die meisten Arbeiter waren jedoch mit ihren Handys beschäftigt und die Frauen haben sich lieber ihre Haare geflochten– na klar bei so vielen Besuchern muss schliesslich auch die Frisur sitzen 😊).




Next stop: Dr. Oliver Clinic in Pattaya City.
Patient: Beat
Diagnose: Ohrenentzündung
Behandlung: Antibiotika und Ohrentropfen
Beat’s erster Arztbesuch nach 5 Wochen, das fängt ja schon gut an!!

U want Massage??

Natürlich darf bei einem Besuch in Thailand auch eine Massage nicht fehlen. Mittlerweile gibt es in Pattaya anscheinend mehr Massage-Salons als Bierbars. Vor den Massagestudios sitzen die Masseurinnen auf ihren Plastik-Stühlen und versuchen die Kundschaft hereinzulocken. «Massage? Massage? U want Massage?» ist aus jeder Ecke zu hören. Zum Glück hat Ernst die letzten Jahre schon den ein oder anderen Salon ausprobiert und wir besuchten sein Stammstudio – somit wurde uns die Qual der Wahl erspart. Für knapp 13 Franken wurden wir eine ganze Stunde lang von Kopf bis Fuss eingeölt und durchgeknetet. Herrlich - dies war sicher nicht unser letztes Mal 😊

Multinationale Köstlichkeiten

Neben zahlreichen Stunden am Pool, einfach nur relaxen und der Planung unserer Weiterreise nach Myanmar genossen wir während den zehn Tagen aber vor allem das leckere Essen hier in Pattaya.
Ernst, zuständig für das Morgen- und Mittagessen, verwöhnte uns hauptsächlich mit Kaffee, Brot, Käse und europäischen sowie schweizer Gerichten wie zum Beispiel: Melone mit Rohschinken und Walnusssalami, Steinpilz Risotto mit Rindshuftsteak vom Grill und grünem Salat, Rote Wurst (für alle Schweizer Freunde: Schüblig) mit Kartoffelsalat und das absolute Highlight Raclette. Ein feiner Tropfen Wein war natürlich bei jedem Menü inbegriffen.

Oeng, zuständig für das Abendessen und Gesundes zwischendurch, besserte unseren Vitaminhaushalt mit verschiedensten frischen Früchten auf. Zudem fuhr sie jeden Abend mit ihrem Roller zum Nachtmarkt und belieferte uns mit verschiedenen Thai-Spezialitäten wie zum Beispiel: Bami Keaw (Nudelsuppe), Moo Satay/Satay gai (Schweinefleisch/Poulet Spiesschen), Khao Jee (gegrillter Klebereis), Takatan tod (Heuschrecken), Pad Kra Pao Moo (gehacktes Schweinefleisch mit Chili und Basilikum), Khao Niaow Ma Muang (süsse Mango mit Klebereis und Kokossauce), Khanom Jip (gefüllte Teigtaschen) und Kung Pao (frische Schrimps) welche sie auf ihrem kleinen Holzkohlegrill zubereitete. All diese Köstlichkeiten haben wir mit ein, zwei, drei…... Bier gefeiert 🍻.
Wie ihr seht war von allem mehr als genug dabei und es hat uns an nichts gefehlt! Erstaunlicherweise oder besser gesagt glücklicherweise sind auch unsere Mägen nach all dem Marktessen noch voll intakt 😉!


Ihr denkt jetzt sicher, dass wir die ganze Zeit nur am essen waren - das stimmt so nicht ganz 😄 Zwischendurch haben wir uns auch nützlich gemacht und im und ums Haus geholfen. Aber nach dem Fenster putzen bei 33° kam ein Nickerchen ganz gelegen...


Grundsätzlich vermissen wir den Arbeitsalltag jedoch noch nicht... ihr müsst euch also noch etwas gedulden... 😂

Jeden 23. des Monats öffnen wir anstelle der Lohnabrechnung
ein Couvert unserer Arbeitskollegen

Nach 10 Tagen Luxus setzten wir unsere Reise fort und waren gespannt was uns in Myanmar erwartet. Seit gut einer Woche sind wir jetzt wieder im Backpacker Modus und haben schon so einiges erlebt. Wir hoffen, dass wir euch bald wieder berichten können - unsere Arbeitsmoral hält sich nämlich auch beim Blog schreiben ziemlich in Grenzen 🙈

bei der Arbeit in Yangon (immerhin mit gutem Cappuccino)

Freitag, 12. Oktober 2018

Auf nach Tonga!

Erste Turbulenzen

So, wir sind bereits ein Monat unterwegs und endlich folgt unser zweiter Post. Nehmt euch doch die 10 Minuten Zeit dafür, euer Chef versteht das sicher 😊 

Ziemlich übermüdet und mit einem etwas flauen Magen haben wir uns am Montagmorgen dem 10. September 2018 am Flughafen Zürich von Beat’s Eltern, Leila, July und Böschi verabschiedet. Wie fast immer wurde Beat’s Handgepäck beim Sicherheitscheck genauer unter die Lupe genommen. «Sie händ chli vill Elektronik uf eim Huufe» hat die nette Beamtin gemeint. Nachdem ich den gesamten Inhalt meines Rucksacks ausgebreitet hatte wünschte auch sie uns eine schöne Reise und wir erreichten das Gate E wo der A380 der Singapore Airlines bereits für den 12.5 stündigen Flug auf uns wartete.

In Singapur angekommen hatten wir knapp 2 Stunden Zeit um uns seelisch auf die nächsten 9.5 Stunden Flugzeit vorzubereiten. Anstatt dass die Crew zum Boarding aufgerufen hat, wurde uns jedoch mitgeteilt, dass wir aufgrund eines technischen Defekts am Flugzeug mit 2 Stunden Verspätung nach Auckland aufbrechen. Hm okay, leicht genervt haben wir das gratis Snack-Packet verzehrt und die Zeit abgesessen.
«Endlich geht’s los» dachten wir, als wir es uns auf unseren Sitzen bequem gemacht haben und das Flugzeug nach weiteren Verzögerungen endlich zur Startbahn rollte! Sabi ist noch vor dem Start eingenickt, wurde dann aber abrupt aus ihren Träumen gerissen als der Pilot kurz vor dem Abheben die Notbremse zog! Leicht panische Passagiere und aufgeregte Flight Attendants warteten auf eine Ansage des Captains. Der erwähnte technische Defekt wurde offensichtlich nicht behoben und nach weiteren 2 Stunden endeten wir wieder am Gate mit der Gewissheit, dass wir heute nicht mehr nach Neuseeland abheben werden – das geht ja schon gut los…

Immerhin war die Air New Zealand gut organisiert und wir wurden rasch mit einem Car in ein Hotel gebracht wo wir zwei Mahlzeiten und ein schönes Zimmer offeriert bekamen. Zuerst aber mussten wir unsere Rucksäcke abholen, welche bei der Einreise wieder genau gescannt wurden. «You have drone?» wurde ich wiederholt gefragt. Sobald ich bejaht hatte musste ich Sabi und das ganze Gepäck auf einer Flughafenbank zurücklassen und dem Beamten in sein Büro folgen. «Oh je, jetzt wird mir die Drohne bereits in Singapur abgenommen» dachte ich; es reichte jedoch ein Formular auszufüllen, dass ich mich an die geltenden Regeln halten werde. Ich bekam meine Drohne zurück und konnte meine zurückgelassenen Schätze abholen und nach Singapur einreisen.

Tongatapu – Hauptinsel Tongas

Die Flüge nach Auckland und weiter nach Tonga verliefen reibungslos – bis zur Immigration auf Tonga! Der Officer wollte wissen wo wir uns im Königreich aufhalten werden. Blöd, denn wir wussten weder die Namen geschweige denn die Adresse unserer Gastfamilie 😊 Wir verliessen uns voll und ganz auf Moana’s Versprechen «macht euch keine Sorgen, ihr werdet schon abgeholt». So wurde Sabrina wieder auf einer Flughafenbank platziert und ich musste dem Officer nach draussen folgen wo er sicher gehen wollte, dass jemand auf uns wartete. 

Erleichtert sah ich unser Willkommensplakat und die lachenden Gesichter der Familie! «Where is Sabrina?» waren ihre ersten Worte – und bevor ich wirklich antworten konnte hat sich mein Begleiter eingemischt. Obwohl ich nichts verstanden habe merkte ich, dass alles okay ist. Einige Minuten später wurden wir dann wirklich herzlich auf Tonga empfangen und nach Hause gefahren. In unserem liebevoll eingerichteten Zimmer holten wir einige Stunden dringend benötigten Schlaf nach. Während den ersten beiden Tagen lernten wir die Familie näher kennen und verschafften uns die ersten Eindrücke von Nuku’alofa und dem tongan way of living.

Ausser uns zwei Neulingen durfte die Familie in der Nacht unserer Ankunft noch einen weiteren Neuling willkommen heissen. Moanas Schwester brachte in dieser Nacht ihre kleine Tochter zur Welt. «Sie hat auf euch gewartet» waren die Worte als Sabi die Kleine schon am nächsten Morgen in ihren Armen halten durfte 😊
              

Sonntag – Tag der Familie

Der Sonntag ist in Tonga schon fast «heilig»! Alle Geschäfte haben von Gesetzeswegen geschlossen. Am Sonntag geht man in die Kirche, isst ein Festmahl und ruht. Frühmorgens ist jedoch Hochbetrieb und die ganze Familie bereitet das Mittagessen vor; auch wir haben tatkräftig mitgeholfen. Im Umu (Erdofen) wird angefeuert, die Fische werden entschuppt, das Rindfleisch zerkleinert, die «Lu» genannten Blätter werden feinsäuberlich gestapelt, Kokosnüsse verarbeitet und die Süsskartoffeln geschält. Noch bevor wir zur Kirche aufbrachen wurde das Essen, in Blätter und Alufolie gewickelt, zusammen mit den Kartoffeln im Umu platziert. Zugedeckt mit Bananenblättern und Decken garte es während rund 1.5 Stunden; perfekt um direkt nach der Kirche das Festmahl zu geniessen!
In der Mitte zerteilte, ganze Fische sind für uns wohl etwas gewöhnungsbedürftig, aber lecker war’s trotzdem 😊


Die paar wenigen Sehenswürdigkeiten der Insel haben wir an einem Tag mit einem Mietauto abgecheckt. Den Linksverkehr haben wir ziemlich easy gemeistert, das war auch nicht so schwer, da die Tongaer nur mit 40 km/h durch die Gegend schleichen 😊

 
     
Ha'amonga, Anahulu Cave, Blowholes,
Three headed Coconut Tree
Beide Paläste der Königsfamilie
       


Petrus meinte es während der ersten Woche nicht sehr gut mit uns – viel Wolken, Wind und Regen! Während diesen Tagen waren wieder unsere Planungskünste gefragt. Da wir uns mitten in der Hauptsaison befinden war es gar nicht so einfach einen Trip auf eine andere Insel zu buchen. Viele Unterkünfte waren entweder ausgebucht oder unbezahlbar und die Antworten der Veranstalter für das Wal-Schwimmen war: «Sorry we are fully booked». Trotzdem haben wir das letzte freie Zimmer auf Vava’u sowie zwei Plätze auf einem Boot fürs Wal-Schwimmen ergattert. Einen überteuerten Flug haben wir ebenfalls erwischt – immer noch besser als 19 Stunden mit der Fähre übers raue Meer zu schippern.
Gegen Ende Woche wurde es doch noch sonnig und wir versuchten unser Glück um mit den Buckelwalen zu schwimmen. Ergebnis: Sonnenbrand für Sabi, viele Wale vom Boot aus gesichtet, ca. 15 min. im trüben Wasser mit 2 Walen verbracht – umwerfend, doch nicht ganz zufriedenstellend und da muss noch mehr gehen!


Vava’u – Segler- und Buckelwal-Paradies

Als einzige Touristen unter den rund 30 Passagieren machten wir uns auf den rund 45-minütigen Flug. Da es im Internet keine Bilder der Unterkunft gibt, waren wir gespannt was uns erwartet – wir haben nämlich gleich 11 Nächte gebucht. Positiv überrascht richteten wir uns am Samstagabend in dem gemütlichen Zimmer oberhalb der Basque Tavern, einer spanischen Tapas-Bar, ein. Leider hatten wir bis Montag keinen Strom – welcome to Tonga! Nach einer tollen Partynacht in der «Basque» war aber auch dieses Problem sehr schnell vergessen 😊



Neifau gilt als Hauptstadt von Vava’u, ist aber eigentlich ein verschlafenes, kleines Nest in dem sich nebst Einheimischen ein paar Aussteiger und viele Segler aufhalten. Sabi packte am zweiten Tag bereits die Langeweile und ich musste sie mit ein paar Bier und Billard in der Taverne bei Laune halten 😊 An diesem Billardtisch haben wir in den kommenden Tagen einige Stunden verbracht und dabei viele coole Bekanntschaften gemacht.


2. Versuch Wal-Schwimmen - Check - Yes, es ging noch mehr!

Wieder einmal machten wir uns auf die Suche nach den Giganten der Meere. Dieses Mal hatten wir schon nach nicht mal einer Stunde Fahrt durch die bezaubernde Inselwelt das Glück und Beat spottete die erste Wal-Mum mit ihrem Baby.
Unverhofft kommt oft und schon nach wenigen Minuten waren wir im Wasser. Gerne würden wir euch solch einen Moment beschreiben aber dazu gibt es keine Worte –
einfach unbeschreiblich…! Während knapp 3 Stunden erlebten wir einige der faszinierendsten Momente in unserem Leben (bis jetzt 😊)





3. Versuch Wal-Schwimmen – Check – Yes, es ging NOCH mehr!


ATEMBERAUBEND!!!


Nach unseren 2 Tagen mit den Walen hofften wir auf ein weiteres Highlight unter Wasser und haben zwei Tauchgänge gebucht. Diese haben uns jedoch nicht vom Hocker gehauen – wir sind wohl etwas zu verwöhnt… die beiden Höhlen waren zwar ziemlich cool, aber ansonsten gab es kaum Fische und wenig Spektakuläres. Dafür hatten wir schon bald eine tongaische Spezialität auf unserem Teller… «Ota Ika» - roher Fisch mariniert in Zitronensaft, gemischt mit Kokosmilch, Tomaten und Zwiebeln.


Tapana Island

An einem feuchtfröhlichen Abend in der Taverne hat uns unser spanischer Billardpartner auf «seine» Insel eingeladen. Victor wohnt für 1 Jahr auf Tapana Island und arbeitet für das dortige Restaurant «La Paella». Somit machten wir uns am Sonntag nicht schick für die Kirche, sondern schmissen uns ins Strandoutfit. Zusammen mit den weiteren Bar-Genossen Jaakko und Rebekka aus Finnland, Casey aus Neuseeland und Viktor’s Cousin Pau starteten wir das kleine Boot und tuckerten Richtung Tapana. Ausser dem Restaurant stehen nur gerade 4 weitere Häuschen auf diesem kleinen Stück Paradies. Wir durchforsteten den Dschungel, gingen Schnorcheln, Speerfischen und genossen den lokalen Lunch am Strand, welcher uns eine tongaische Familie offerierte. Das Menu bestand aus Maniok, gedämpftem Fisch und Poulet, einem Papaya-Brei sowie dem Ota Ika.
Zum Abendessen wollten wir selbstgefangenen Fisch grillen; nachdem Pau mit einem
giftigen Kofferfisch auf seinem Speer an Land kam, verzichteten wir dankend und machten uns auf den Weg zurück in die Zivilisation 😊


Die Ecken der Hauptinsel Vavau’s welche wir nicht zu Fuss erreichten haben wir dann mit einem Mietauto abgeklappert. Es gab einige eindrückliche Aussichtspunkte, Strände und kleine verschlafene Dörfer welche wir über teils ziemlich unwegsame Wege doch noch erreichten. Das war’s dann auch schon mit unserem Aufenthalt bei den schönsten Inseln Tongas und Real Tonga Airlines brachte uns sicher nach Tongatapu zurück.


‘Eua – die älteste und grünste Insel Tongas

Aufgrund des stürmischen Wetters konnten wir leider erst einen Tag später als geplant an Bord der Fähre nach ‘Eua. Somit mussten wir wohl oder übel eine weitere Nacht in unserer Unterkunft verbringen – dieses Mal ohne fliessend Wasserwelcome to Tonga! Zwei Tage ohne Dusche war wohl nicht das letzte Mal in unserer Backpackerkarriere 😊.
Zusammen mit anderen Palangis (tongaischer Ausdruck für Europäer oder Weisse), Einheimischen, Lebensmitteln und Baumaterialien machten wir uns startklar für die 3 stündige schaukelnde Fahrt zu unserem nächsten Ziel. Um unseren flauen Magen etwas zu beruhigen machten wir es einfach wie die Tongaer: freies Plätzchen finden, gemütlich einrichten und einfach mal schlafen.



In unserem kleinen Holzhüttchen der Ovava Tree Lodge haben wir uns schnell wohl gefühlt.
An die tausend Mosquitos die mit uns das Zimmer teilen wollen müssen wir uns wohl noch gewöhnen –
welcome to Tonga, Mosquitos everywhere!


4. Versuch Wal-Schwimmen – perfekter Abschluss


Auch auf ‘Eua haben wir uns einen Platz auf einem Boot ergattert. Bereits während dem Frühstück sahen wir Wale an der Insel vorbeiziehen. Die
Wetterbedingungen und die Sicht unter Wasser waren perfekt. Voller Hoffnung und Zuversicht starteten wir also unseren vierten und letzten Versuch. Dieses Mal mussten wir allerdings sehr sehr viel Geduld mitbringen. Zwar waren überall Wale zu sehen, aber so schnell wir sie zu Gesicht bekamen, waren sie auch schon wieder abgetaucht und unauffindbar. Zwischendurch durften wir uns an einer Gruppe Spinner-Delfine erfreuen – auch schön, aber ein Clan Buckelwale wäre uns ehrlich gesagt lieber gewesen 😊. Schon fast auf dem Rückweg wurde unsere Geduld dann doch noch belohnt und wir hatten den besten Moment zusammen mit diesen Giganten der Meere.


Adventure time auf ‘Eua

Nach einem weiteren erholsamen Sonntag ohne jegliche Anstrengung machten wir auch in ‘Eua eine Erkundungsfahrt quer über die grüne Insel. Schon nach etwa 800m mussten wir eine kurze Pause einlegen, ein platter Reifen hinderte uns an unserer Weiterfahrt. Zum Glück hatte der Mietwagen tatsächlich ein intaktes Reserverad – somit konnten wir unsere Erkundungstour fortführen. Kaum 10 Minuten später entschieden wir uns bei einem Abzweiger für die falsche Richtung und die Strasse wurde zu einem Weg und später nur noch zu einer Spur mitten im Dschungel. Natürlich hatten wir keinen 4x4 und Profil suchte man an den Reifen vergeblich…kaum verwunderlich glitten wir aus dieser Spur und kamen nur noch mit Mühe wieder auf den Pfad. Genug Abenteuer für Sabi und wir kehrten zurück auf geteerten Untergrund (sie stieg bereits vorher schon aus dem Auto und wollte zu Fuss zurück… 😊


Wir versuchten es nun mit der anderen Richtung und fuhren in den Süden, wo uns tatsächlich eine wunderschöne Landschaft erwartete. Nun wissen wir auch warum ‘Eua die «grüne Insel» genannt wird. Beim Rocky Garden bestaunten wir riesige Klippen, grüne Wiesen, wilde Pferde und Felsen. Nach einer Wanderung über Stock und Stein kamen wir dann auch endlich an dem bekannten «Maui’s Arch» (Felsbogen) an.


Zum Glück hat uns unser Lodgebesitzer schon am Tag zuvor an den bekannten über 800 Jahre alten «Ovava Tree» (Feigenbaum) geführt, denn den Weg dorthin hätten wir mit unserem Mietauto wohl kaum geschafft oder Sabi wäre schon nach einigen Metern wieder ausgestiegen 😂.  


Back to the family

Die letzten zwei Tage verbrachten wir nochmals bei unserer Familie welche schon sehnsüchtig auf uns wartete 😊. Dort angekommen erwartete uns nochmals eine tolle Überraschung. Vor versammelter Familie verkündete uns der Vater der neugeborenen Tochter voller Freude ihren Namen: «her name is Faustina Sabrina, we hope she will get as pretty as you!» Welch eine Ehre 😊
Weiter führten uns Mia und Nena spontan noch einen traditionellen tongaischen Tanz vor – beeindruckend wie präzise und synchron ihre Handbewegungen waren!


Eigentlich war unser Post schon fertig - was soll denn am Tag der Abreise noch spektakuläres passieren? Tja, falsch gedacht! Und so wurde Beat's Wunsch doch noch erfüllt! Als wir wie jeden Morgen den Vorhang unseres Zimmerfensters öffneten, erblickten wir das Prachtstück - aufgespiesst. Zum Abschied wollte uns unsere Familie noch mal so richtig verwöhnen - mit einem Spanferkel "Tonga style"! Beat's Augen glänzten vor Freude... Die Zubereitung ist dann aber doch harte Arbeit; knapp 3 Stunden sollte sie über dem Feuer drehen. Mit einem elektrischen Drehspiess ist das ja ganz gemütlich - nicht so hier in Tonga - Handarbeit ist gefragt! Und so wechselten wir uns ab und drehten die Sau von Hand bis das Fleisch saftig und die Haut knusprig war. Zusammen mit einem grünen Salat (jetzt glänzten auch Sabi's Augen 😍) und ein paar Yams genossen wir ein Festmahl sondergleichen! Erst später erfuhren wir, dass dies wirklich von grosser Bedeutung war, denn normalerweise gibt es ein Spanferkel nur an gaaanz speziellen Anlässen (Hochzeit, Beerdigung usw.) - welch eine Ehre!




Time to say goodbye

Einen besseren Start als auf Tonga hätten wir uns kaum erträumen können. Nicht nur unsere «neue Familie» sondern auch die Wale haben unseren Aufenthalt einzigartig gemacht! Malo 'aupito an Mama Vika und ihre ganze Familie (vor allem Moana, welche uns diese unvergessliche Zeit möglich machte!).

Für den Rest der Reise erhoffen wir uns, dass die Zeit etwas langsamer verstreicht – denn sonst sitzen wir schon zu schnell wieder auf unseren fast noch warmen Bürosesseln 😊
Jetzt geht es aber zuerst via Neuseeland und Australien nach Bangkok, wo uns Ernst und Oeng (Freunde von Beat’s Eltern) bereits erwarten.