Wie bereits erwähnt war Taiwan eigentlich «nur» eine
Transitdestination für uns. Um doch einen kleinen Einblick zu bekommen, buchten
wir unsere Flüge so, dass wir im Februar insgesamt knapp 5 Tage in die Hauptstadt Taipeh eintauchen konnten.
Für uns war dies das erste
«richtig» asiatische Land mit chinesischen Schriftzeichen, unzähligen
Leuchtreklamen, modernem Metronetz, etlichen Einkaufscentern, Spielautomaten und Karaoke-Bars an jeder Ecke, einer grossen
Anime-Szene, den bisher saubersten öffentlichen WCs und generell: eine top
Infrastruktur. Echt spannend!
Am Flughafen nahmen wir die Metro und fuhren mitten ins
Stadtzentrum zu unserer Unterkunft. Das Wetter war mit etwa 20° tagsüber
eher kühl.
Mit dem stetigen Wind kamen wir nicht drum herum nach einem halben Jahr wieder
einmal lange Hosen und einen Pullover auszupacken. Ein komisches Gefühl aber immerhin
stellten wir fest, dass unsere Hosen immer noch passen😊.
Zu Fuss erkundeten wir das belebte Zentrum Taipehs bei Tag und Nacht. Nirgendwo
anders haben wir so viele Restaurants und Läden gesehen (v.a. die Dichte an
Nike und Adidas Shops war unglaublich!!). Neben all den Menschenmengen
faszinierten uns in der Fussgängerzone die zwar illegalen aber doch immer
anwesenden Streetfood Wägen. Von Stinky
Tofu über Dumplings bis hin zu verschiedenen Omeletten gab es alles zu
kaufen. Den für Taiwan berühmten Stinky Tofu haben wir schon von weitem
gerochen und nach langem Überlegen dann auch probiert. Der Geschmack (mit viel
Chili und Knoblauch) war um einiges besser als der Geruch – trotzdem beliessen wir
es einstimmig bei dieser einen Verkostung.
Hot Pot - (auch) in Taiwan der Food-Trend
Die chinesischen
Schriftzeichen machten es uns ganz schön schwierig. Nicht nur auf der
Strasse, sondern auch in Restaurants wussten wir selten was wir wirklich
bestellten, was wir serviert bekamen und schon gar nicht was es kostet. Die
allergrösste Herausforderung für Sabi war allerdings das Essen an sich 😊.
Messer, Gabel und Löffel gibt es hier so gut wie gar nicht – das wichtigste Werkzeug sind hier Stäbchen.
Hot Pot - Feuertopf - oder Fondue Chinoise wie wir es in der Schweiz nennen, kam uns an diesem kalten und windigen Abend genau richtig. Nicht nur um uns etwas aufzuwärmen, sondern auch weil wir hier wussten, was wir serviert bekamen (Ernst und Oeng hatten uns in Thailand schon zum Hot Pot Essen eingeladen). Als wir uns endlich für ein Restaurant entschieden haben (das Angebot ist riesig) konnten wir unsere Zutaten in einem kleinen Supermarkt am Anfang des Restaurants auswählen und kaufen. Danach wurden wir von einer netten Angestellten in die Kunst des Hot-Pot-Essens eingeführt. Im Unterschied zu unserem Fondue Chinoise ist die Brühe viel würziger und man schmeisst einfach alles hinein was man mag: Fleisch, Eier, Fisch, Kohl, Bohnen, Nudeln und und und... mmhh das war lecker!!!
Nachdem die Bedienung im Restaurant endlich einsah (bzw. sah), dass Sabi völlig hilflos mit ihren Nudeln kämpfte, war sie so gnädig und offerierte ihr ein Kinderbesteck. Von da an war eine Plastikgabel der wichtigste Bestandteil in unserem Tagesrucksack 😊.
Taipei 101 – bis 2007 das höchste Gebäude der Welt
Ich mag mich noch gut daran erinnern, als der Taipei 101 im
Jahr 2004 eröffnet wurde und als höchstes Gebäude der Welt galt – für mich war
klar, dass wir diesen Turm besuchen werden! Auch wenn es mittlerweile einige
höhere Gebäude gibt ist es beeindruckend vor so einem riesigen Bauwerk zu
stehen. Auf die Aussichtsplattform gingen wir dann aber doch nicht – schon von
unten war die Sicht ziemlich «versmogt» und der hohe Preis war es uns irgendwie
nicht wert 😊. Wir waren ja bereits auf dem höchsten
Gebäude Thailands – so viel anders wird der Taipei 101 auch nicht sein… 😉.
Trotzdem wollten wir uns den Ausblick über die Stadt nicht
entgehen lassen und so entschieden wir uns für den weniger einfachen Weg. Ein
paar hundert Meter neben dem Turm befindet sich ein schöner Park mit dem Eelephant Mountain. Um auf die Spitze
zu gelangen mussten wir gefühlte 2000
Treppenstufen hochlaufen (hier haben wir uns von der ersten Minute an kurze
Hosen gewünscht). Die Anstrengung hat sich aber gelohnt, denn die Aussicht von
ganz oben war wirklich ziemlich cool, auch wenn der Smog die Weitsicht schwer
eingrenzte.
Die Stadt der Nachtmärkte
Taipeh ist unter anderem berühmt für seine vielen Nachtmärkte. Für uns wird dieser für die kommenden
Monate wohl so der ziemlich Letzte sein. Auch hier gab es die für Asien typischen
Hühnerfüsse und Innereien im Angebot. Trotzdem ging es hier im Vergleich zu all
den südostasiatischen Ländern geordnet und sauber zu und her. Hier genossen wir
unsere besten Dumplings, die wir je hatten!
Longshan Tempel
Natürlich haben wir auch in Taipeh einen Tempel besucht. Der
Longshan Tempel ist Taipehs ältester und einer der wichtigsten Tempel der Stadt.
Es war sehr interessant die vielen Menschen und das bunte Treiben zu beobachten
😊.
Goodbye Asia
Taipeh hat uns richtig gut gefallen. Eine crazy Stadt in der ganz schön viel los ist.
Nach 5 Tagen waren wir aber ehrlich gesagt auch froh über etwas mehr Ruhe,
weniger Menschenmassen und für uns lesbare Schriftzeichen 😊.
Ziemlich sicher war das auf dieser Reise unser letzter Stopp in Asien und wir machen uns weiter auf den Weg in Richtung Südpazifik. Doch bevor wir unseren Inselmodus aktivieren verbringen wir noch ein paar Tage in Neuseeland…