Sonntag, 25. August 2019

USA West Coast


Mit einem weinenden aber auch einem lachenden Auge verabschiedeten wir uns von den Cook Islands. Obwohl es viel regnete, hat es uns so gut gefallen, dass wir locker noch länger hätten bleiben können.

Trotzdem freuten wir uns auch auf unseren nächsten Stopp Kalifornien, da dort meine Freundin Leila und ihre Cousine Daniela schon sehnlichst auf uns warteten.

Ein Wiedersehen am Flughafen

Nach gut drei Stunden in der Warteschlange bekamen auch wir schliesslich einen Stempel in den Pass und durften in die USA einreisen. Im Wirrwarr des Flughafens von Los Angeles fanden wir die beiden und konnten uns endlich wieder in die Arme schliessen. Leila und Daniela waren bereits knapp drei Wochen in den USA unterwegs, so blieben uns leider nur noch fünf Tage um LA und San Diego zu erkunden.

Wie Ölsardinen in der Büchse quetschten wir uns und unser Gepäck in den kleinen Ford Fiesta, den die beiden bereits vorab gemietet hatten, und fuhren los in Richtung San Diego.


Ein Abstecher nach San Diego

Unser Hotel war mitten in Little Italy. Nach dem Check-in suchten wir erst mal eine Bar um einen Wiedersehens-Drink zu geniessen. Die anschliessende Suche nach einem passenden Restaurant fürs Nachtessen gestaltete sich eher etwas schwieriger, denn eine Speisekarte mit "normalen" Preisen zu finden war gar nicht so einfach. Nach einem leckeren Essen bekamen wir die Rechnung serviert und ich musste erst mal schlucken: ich dachte die teuren Länder haben wir nun hinter uns. Zusätzliche Steuern und ein Trinkgeld (welches auf der Rechnung bereits schon vorgeschlagen und natürlich auch erwartet wird) verfälschten meinen erwarteten Rechnungsbetrag drastisch.

Den Abend rundeten wir mit einem Schlummertrunk in einer der vielen kleinen Bierbrauereien ab. Der Kellner kippte Beat zur Begrüssung erst mal ein ganzes Bier über die Hose 😂. Leili und ich bestellten uns eine Flasche Prosecco - so ziemlich den Schlechtesten den wir je hatten...naja Brauereien sind wahrscheinlich auch der falsche Ort für Prosecco 🙈.


Wiedersehen mit Mackenzie und Brett

Ausgeschlafen starteten wir in den nächsten Tag und waren bereits etwas unter Zeitdruck, denn gegen Mittag verabredeten wir uns mit Mackenzie und Brett, welche uns zu einem schönen Aussichtspunkt, dem Cabrillo Monument, brachten. Beat und Mackenzie kennen sich schon fast 30 Jahre, denn sie wohnte mit ihrer Familie 1991 für zwei Jahre in der Schweiz und die Mütter hatten sich damals im Schwimmbad kennengelernt. Seither treffen sich die beiden Familien regelmässig wieder, sei es in den USA oder in der Schweiz.


Da die beiden leider noch andere Pläne für diesem Sonntag hatten, verabschiedeten wir uns nach einem Bierchen an den Klippen von Ocean Beach.


Uns gefiel es in diesem Surfer-Städtchen ganz gut und wir verbrachten den Nachmittag mit einem Picknick am Strand und stillten unseren Durst in einer Bierbrauerei.



Nach einem kurzen Abstecher in die Innenstadt San Diegos schlenderten wir fürs Abendessen wieder durch Little Italy wo wir uns erneut mit Pizza und Pasta die Mägen füllten. Diesmal waren die Portionen so riesig, dass wir die Reste mitnahmen und gleich einem der unzähligen Obdachlosen an der nächsten Strassenecke überreichten.

Los Angeles - die vielfältigste Stadt der USA

Auf dem Weg nach Los Angeles legten wir einen Stopp in Newport ein. Dort wollten wir spontan auf eine Wal-Beobachtungstour. Zu dieser Jahreszeit können mit etwas Glück Buckel- und Blauwale gesichtet werden. Leider haben wir die letzte Fahrt knapp verpasst und buchten dafür eine Tour an unserem letzten gemeinsamen Tag.

Ein Airbnb Check-in wie im Escape Room

Nach etwas Stau auf der sechsspurigen Autobahn nach LA wollten wir erst einmal in unserem Airbnb einchecken. Den Gebäudekomplex haben wir ohne Probleme gefunden, nicht aber unsere Wohnung bzw. den Schlüssel dazu. Nachdem wir die Vermieterin mehrmals kontaktierten kamen wir dem Schlüssel immer näher, bis wir ihn dann endlich in der Schlüsselbox nahe der Garage entdeckten. Jetzt mussten wir nur noch die Box öffnen. Der Code den wir bekommen haben stimmte leider nicht.

Wie in einem Escape Room probierten wir ein paar weitere Kombinationen und knackten so schliesslich das Schloss! Yes, nach zwei Stunden konnten wir endlich die Wohnung im 24. Stock mit Blick zu den Hollywood Hills und über die Stadt beziehen.



Venice Beach und Santa Monica Pier

Am Venice Beach vermischen sich unterschiedlichste Kulturen. Multimillionäre, Obdachlose und viele andere komische Gestalten verkehren an diesem Küstenabschnitt. Nebst den vielen kleinen T-Shirt- und Souvenirläden sorgen die vielen Strassenkünstler für Unterhaltung. Uns gefiel der kleine Spaziergang ganz gut, aber wir (alle ausser Leili) waren auch froh von hier wieder weg zu kommen 😁.


Nicht nur am Venice Beach, sondern auch auf dem Santa Monica Pier schwelgte Beat in seinen Erinnerungen. Es ist ziemlich genau 20 Jahre her, als er das letzte Mal mit seiner Familie diese Orte besuchte.

Der Pier ähnelt einem Rummel mit einem Riesenrad und Achterbahnen. Während viele kleine Geschäfte Souvenirs und Essen anbieten, versuchen diverse Künstler auf verschiedenste Arten ein paar Dollar zu verdienen. Es war ziemlich witzig hier, doch allzu lange mussten wir uns auch hier nicht aufhalten, zumal wir langsam aber sicher hungrig wurden. Im Bubba Gump Shrimp Co. (ja genau, run Forest, ruuuun! 😂) gönnten wir uns ein paar frittierte Leckereien bevor wir uns dann wieder auf den Heimweg machten.


Ein Tag im Herzen von Hollywood

Am folgenden Morgen kümmerten Daniela und ich uns um das leibliche Wohl unserer Langschläfer Leili und Beat und besorgten uns ein leckeres Frühstück. Nachdem alle wach und gestärkt waren, wollten wir in die Welt der Schönen und Reichen eintauchen. Ganz einfach - ins Auto einsteigen, in Richtung Hollywood fahren, auf den Rodeo Drive abbiegen, parken und schon steht man vor den teuersten Shops mit den grössten Designer Labels. Auch wenn wir keine Promis gesehen (oder erkannt) haben fühlten wir uns hier in einer anderen Welt.



Weiter ging es für uns zum berühmten Walk of Fame! Dort spazierten wir entlang des Hollywood Boulevards über hunderte von Sternen der Hollywood-Berühmtheiten. An diesem Tag war ausserordentlich viel los, denn am Abend fand die Weltpremiere von "X-Men: Dark Phoenix" statt. So wurde die ganze Strasse gesperrt und vor dem TCL Chinese Theatre wurde unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen der rote Teppich ausgerollt und der Empfang der Fernseh-Stars vorbereitet. Für uns waren zu viele Leute hier, so machten wir uns auf zum nächsten Highlight, dem Hollywood Sign


Wenn wir schon mal in Los Angeles sind darf natürlich auch ein Bild mit dem berühmten Schriftzug nicht fehlen. Unser Navi führte uns durch enge Gassen, vorbei an Luxusvillen in die Hügel von Hollywood. Da wir unser Auto, wie alle anderen übrigens auch, wohl an der falschen Stelle parkiert hatten, wartete nach unserem Fotoshooting eine kleine Überraschung an der Windschutzscheibe: eine Parkbusse von $60.


Während wir Mädels noch immer unserem Geld nachtrauerten war Beat gedanklich bereits wieder bei der Premiere von X-Men. Er wollte sich das Spektakel mit den einfahrenden Stars hautnah ansehen. Wir machten ihm diesen Gefallen und fuhren wieder zurück an den Hollywood Boulevard und suchten einen Parkplatz.

Bevor Beat auf Promi-Jagd ging, machten es wir uns im Hooters gemütlich und stillten unseren Durst. Beat stürzte sich in die Massen von wartenden Fans, aber die Promis kamen und kamen einfach nicht. Wir merkten relativ schnell, dass man im Hooters vom 2. Stock eine perfekte Sicht auf das ganze Geschehen hat. So gesellte sich auch Beat zu uns und wir konnten alle zusammen beobachten wie ein Star nach dem anderen über den Teppich marschierte und sich von all den Fotografen abblitzen lies.


Das Ganze dauerte doch etwas länger als erwartet und sogar wir Mädels fanden Gefallen an dem Ereignis. Am Auto angekommen erwartete uns eine nächste Busse von $68 (wir haben wohl etwas länger dort geparkt als erlaubt war). Na super, schon wieder! Nichtsdestotrotz liessen wir unseren letzten gemeinsamen Abend beim Italiener (das war übrigens das dritte mal innert drei Tagen) ausklingen.

Unser letzter gemeinsamer Tag mit den Mädels

Morgens um halb Acht machten wir uns wieder auf den Weg nach Newport. Der Verkehr brachte unseren Zeitplan kräftig durcheinander und um ein Haar verpassten wir unser Boot schon wieder. Für die nächsten 2,5 Stunden machten wir uns auf die Suche nach den Giganten. Zwar hatten wir kein Glück mit den Walen aber dafür wurde unser Boot von Hunderten Delfinen begleitet.


Leider mussten wir schon wieder Abschied nehmen von meinen Mädels. Leili und Dani, es war super lustig und wir genossen jede Minute mit euch zwei. Beat war ebenfalls happy über euren Besuch, denn ohne euch hätten wir sicher keine viermal im Restaurant diniert 😜.

Home away from home

Nachdem wir die Mädels am Flughafen von LA verabschiedeten mieteten wir ein Auto und fuhren nördlich nach Santa Barbara, wo bereits unsere Freunde Scott und Janie (die Eltern von McKenzie und Jay) auf uns warteten. Hier bezogen wir unsere amerikanische Homebase. Für die nächsten zwei Wochen wurden wir einmal mehr verwöhnt! Nur schon das Gästehaus in dem wir wohnen durften war wunderschön und die Aussicht vom Garten einfach umwerfend!

Vielen herzlichen Dank an Janie und Scott! 





Nebst kurzen Ausflügen ins schöne Stadtzentrum oder in die Hügel hinter Santa Barbara genossen wir es einfach wieder einmal nichts zu unternehmen. Scott brachte unseren Laptop wieder auf Vordermann, so dass wir weiter am Blog arbeiten konnten und Janie half uns bei der Planung unserer nächsten Trips 😄. Ansonsten genossen wir den wunderschönen Garten mit dem umwerfenden Blick auf die Berge. Für Unterhaltung war ebenfalls immer gesorgt. Wenn nicht Jay (der Sohn der beiden) mit seinen WG-Mitbewohnern vorbeikam, waren oft auch Freunde von Scott und Janie zu Besuch.


Wir entschieden uns, nicht wie zuerst gedacht nach Mittel- oder Südamerika zu reisen, für Hawaii als nächsten Stopp. Es war uns nach all den schönen Südpazifik-Inseln nicht nach Regen und Kälte zu mute und Sabi wollte sowieso schon lange mal dorthin. Also buchten wir einen Flug von San Francisco nach Honolulu und vier Wochen später von Maui zurück nach Santa Barbara.

Unterwegs nach San Francisco

Wir rechneten fünf Tage ein um gemütlich der Küste entlang nach San Francisco zu fahren und dann natürlich auch San Francisco selbst zu erkunden.

Die Fahrt auf dem berühmten Highway Nr. 1 entlang der Küste lohnte sich definitiv. Die kleinen Städtchen direkt am Meer waren genauso schön wie die wilden Felslandschaften. Unterwegs stoppten wir an verschiedensten Aussichtspunkten und unter anderem auch an einem Strand, an dem eine ganze Kolonie See-Elefanten lebt - witzig, wie sich diese dicken Viecher gegenseitig anpöbelten 😂. Beat wollte unbedingt noch den Golfplatz Pebble Beach besuchen, welcher als einer der schönsten (und mit $495 auch einer der teuersten) Golfplätze der Welt bezeichnet wird.


Nach einer Übernachtung in Monterey verbrachten wir noch fast einen ganzen Tag in einer der für die USA typischen Outlet-Malls. Das "Shoppingdorf" ist so gross, dass es fast 7 Stunden dauerte, bis wir die für uns interessanten Shops abgeklappert haben und mit gefüllten Einkaufstaschen wieder ins Auto stiegen um weiter in Richtung San Francisco zu fahren. Danke Schatz für deine Geduld 😂!

Da die Unterkünfte in San Francisco unglaublich teuer sind, haben wir noch eine Nacht ausserhalb der Stadt gebucht und sind dann erst am nächsten Morgen früh ins Stadtzentrum gefahren.

Golden Gate Bridge - die Brücke, die immer im Nebel steht

Wenn man über San Francisco spricht, kommt einem immer gleich das berühmteste Bauwerk der Stadt in den Sinn: die Golden Gate Bridge. So schön sie auch ist, die meiste Zeit versperrt dicker Nebel den Blick auf die Brücke. Glücklicherweise war das Wetter an unserem letzten Tag perfekt! Wir radelten mit den Fahrrädern von San Francisco aus über die Golden Gate bis nach Sausalito, von wo aus wir mit der Fähre vorbei an an der Gefängnisinsel Alcatraz wieder zurück ins Stadtzentrum tuckerten.


Im Cable Car quer durch die Stadt

Nebst der Golden Gate Bridge sind die Cable Cars das bekannteste Wahrzeichen und eine weitere Touristenattraktion der Stadt. Trotz der Warteschlangen an den Haltestellen gönnten wir uns eine Fahrt über die steilen Strassen und Berge von San Francisco. Um diese alte Kabelstrassenbahn in Fahrt zu bringen muss der Fahrer den Wagen von Hand im unterirdisch laufenden Kabel ein- und wieder ausklinken. Interessant, die Stadt mal auf eine andere Art erkunden zu können.



Lombard Street - die vielleicht kurvenreichste Strasse der Welt

Ein kleiner Teil dieser Strasse ist so steil, dass man ihn 1922 umgebaut hatte um diesen einfacher befahren zu können. Heute sind diese 10 Kurven in 150 Metern ebenfalls ein Schauspiel und Fotomotiv für viele Toruisten. Die Häuser sowie der Strassenabschnitt selbst sind wunderschön bepflanzt und zudem hat man eine wunderbare Aussicht auf das Stadtzentrum.


Fisherman's Wharf und Pier 39 - eine Flaniermeile für Touris

Die Fisherman's Wharf und der Pier 39 sind ideale Gegenden zum Flanieren. Hier findet man zahlreiche Restaurants die zum Verweilen einladen. Die Wharf ist voll mit Souvenirshops und Ramschläden und ähnelt auch hier eher einem Rummelplatz. Der Pier 39 ist auch bekannt für seine Seelöwen. Hier tummeln sich hunderte von (stinkenden) Seelöwen auf den Anlegestellen und geniessen die Sonne. Da unser Motel nicht weit weg von hier war, verbrachten wir so einige Zeit in dieser Gegend.


San Francisco hat uns super gut gefallen. Leider hat die Stadt nicht nur schöne Seiten. Noch in keiner anderen Stadt haben wir so viele Obdachlose gesehen. Arme, Alte, Kranke und Drogenabhängige liegen einfach auf den Gehwegen, vor Hauseingängen und auf Parkbänken. Dieser Anblick hat uns beide ziemlich schockiert.


Da es hier meist ziemlich kalt und windig war, freuten wir uns umso mehr auf die kommenden vier Wochen auf den warmen Inseln Hawaii's!