Dienstag, 19. Februar 2019

Besuch aus Deutschland - Teil 2


In Khao Lak angekommen freuten wir uns jetzt aber wirklich auf ein paar Tage Urlaub in diesem schmucken kleinen Resort. Bangkok hatte bisher noch kaum Urlaubscharakter. Jetzt weiss die Familie Stadler wenigstens mal wie stressig Reisen sein kann 😉.

Gleich am ersten Abend besuchten wir den kleinen Markt im Dorf wo sich Christa und Sabi genüsslich ein paar Insekten reinzogen...


Khao Sok Nationalpark

Schon von der Schweiz aus hatten wir eine zweitägige Wildlife Tour im Khao Sok Nationalpark gebucht. Die Hoffnung, dass wir am nächsten Morgen nicht allzu früh starten müssen haben wir schnell verloren. Um 7 Uhr holte uns Rolo, unser deutscher Guide für die nächsten 2 Tage, ab. Mit einem Minibus fuhren wir rund zwei Stunden durchs Hinterland zum Stausee wo wir in ein kleines, lautes Holzboot umstiegen. Zuerst aber stockten wir unseren Biervorrat auf, denn in unserer Unterkunft konnte man keinen Alkohol kaufen. Rolo schlug vor, wir sollten einen Karton (24 Dosen) teilen, er würde auch noch zwei, drei Bier davon trinken… Dank Erwin liessen wir uns nicht auf diesen Vorschlag ein und füllten die Kühltruhe mit zwei Kartons auf 😊.

Auf unbequemen Holzbänken fuhren wir quer durch den See, vorbei an wunderschönen Felsformationen und kleinen Urwaldinseln, bis wir nach etwa zwei Stunden die Rangerstation erreichten wo wir für diese Nacht unsere Betten bezogen.


Shock! Diese winzigen, schwimmenden Bambushütten sind wirklich unser Nachtlager?! Natürlich wussten wir, dass wir in schwimmenden Hütten übernachten werden, aber im Internet hat das ganze doch etwas schöner und grösser ausgesehen 😊. Da dieser Trip ein Geburtstagsgeschenk der drei Jungen an die Eltern war hatten wir fast schon ein schlechtes Gewissen…Wie wir dann erfahren haben, dürfen sie diese Hütten online gar nicht anpreisen, denn in diesem hintersten Teil des Nationalparks sind keine Hotels und somit übernachtende Touristen erlaubt!
Wir waren also offiziell Gäste der dort ansässigen Nationalpark Ranger – daher auch die rustikale Behausung.

Nun gut, die beiden Paare Erwin und Christa sowie Sabi und ich bekamen dann doch die etwas neueren Hüttchen während Matze’s Absteige ihn vor einem allfälligen Regen kaum geschützt hätte (zum Glück regnete es nicht) 😊. Zudem war der Abzweiger vom Hauptsteg zu seiner Hütte ziemlich schmal und wackelig, so dass er nicht allzu betrunken heimtorkeln durfte. Es versteht sich von selbst, dass in diesen rund 4 m2 kleinen Zimmern kein Wasser und auch keine Toilette vorhanden waren…


Nichtsdestotrotz - unser Ausblick war einfach nur weltklasse!!!


Wildlife Tour hiess es ja – somit war das Ziel, dass wir ganz viele verschiedene Tierarten zu Gesicht bekommen! Und siehe da, beim ersten Bier konnten wir am gegenüberliegenden Ufer schon den ersten wilden Elefanten ausmachen! Matze, Sabi und ich packten uns ein Kajak und ruderten in seine Nähe – was für ein spezielles Erlebnis so nah an einen wilden Elefanten heran zu kommen! Am nächsten Tag bei der Bootsafari hatten wir dann nochmals das Glück einen wilden Elefanten am Ufer des Flusses zu bestaunen - somit waren auch Christa und Erwin ganz nah dran!


Ausser Elefanten kann man mit (viel) Glück auch Nashornvögel, Eisvögel, Adler, Makaken, Gibbons, Wildschweine, Hirsche, Leoparden, Tiger sowie der gefährdete Malaienbär entdecken. Dass wir ziemlich sicher keinen Leoparden und Tiger sehen würden war uns bewusst, aber wer weiss!?

Gespannt starteten wir gegen 16 Uhr unsere erste zweistündige Erkundungstour mit dem Boot durch das Wirrwarr an kleinen und grösseren Flüssen – die Ufer links und rechts mit dichtem Urwald besetzt. Immer wieder stellte unser Fahrer den Motor ab um Viecher zu erspähen und wir genossen die Abendstimmung mit den verschiedensten Urwaldgeräuschen. Ein lautes Knacken im Dickicht wies auf Elefanten hin, doch wenn diese nicht gerade am Ufer entlang schlendern sind sie nicht zu sehen. Dafür sahen wir ganz viele Affen, wie sie sich auf den äussersten Ästen vor Jägern in Sicherheit brachten, einen Hirsch beim Stillen seines Dursts, eine Wildsau, RiesenwaraneAdler, Eisvögel und sogar den berühmten Nashornvogel (leider kein Foto!). Nach Sonnenuntergang tuckerten wir zurück zu unserem Camp, bekamen ein gutes einheimisches Nachtessen und vernichteten in paar Bier.



Am nächsten Morgen, noch vor Sonnenaufgang, hüpften wir wieder in unser Boot für die nächste Erkundungstour. Wow – am Morgen ist diese Gegend noch beeindruckender! Nebelschwaden hingen über dem Wasser und dem Dschungel und die erwachende Tierwelt zwitscherte und krächzte noch wilder als am Vorabend. Richtig mystisch! Leider bekamen wir bei dieser Fahrt jedoch nicht allzu viel zu sehen. Ausser ein paar Adlern und Eisvögeln bekamen wir nichts vor die Linse – für mich war es trotzdem ein einmaliges Erlebnis! Der Rest meiner Begleiter war doch eher mässig beeindruckt und freute sich eher auf das Frühstück 😊. Nicht weil es ihnen nicht gefallen hätte, aber mit blossem Auge konnte man auch die Vögel kaum sehen – durch das Superzoom-Objektiv unserer Kamera war ich halt viel näher am Geschehen dran.



Am Mittag folgte dann noch eine 1.5 stündige Wanderung durch den Regenwald. Das beeindruckendste war wohl unser mit einem Sturmgewehr bewaffneten Begleiter und zwei ziemlich coole Spinnen. Zudem war die Challenge, dass sich keine Blutegel an unseren Beinen vollsaugten (Sabi hatte am Vortag bei einer Pipi-Pause im Dschungel gleich 3 Blutegel aufgesammelt – zum Glück nur am Bein 😊). Dadurch, dass wir fast zwei Dosen Anti-Mücken-Mittel auf unsere Schuhe, Socken und Beine sprühten kamen wir ohne schleimige Begleiter aus dem Regenwald zurück.


Nach dieser Tour packten wir wieder unsere Sieben Sachen und machten uns auf den Heimweg. Kurz vor unserem Hotel stoppten wir nochmals kurz bei einem touristischen Hotspot. Ein Berg voller zutraulicher Affen – sie werden ja auch ständig gefüttert – wo auch wir noch Spass mit unseren Vorfahren hatten.


So, aber jetzt hatten wir wirklich noch ein paar Tage Strandurlaub vor uns…

Sonne, Strand und Meer

Nach all dem Stress der letzten Tage hatte wir uns aber nun endlich mal einen Tag am Strand verdient. Nach der Suche nach etwas Schatten machten wir es uns im Sand bequem. Herrlich, sogar Erwin, der kein Strand- und Meergänger ist, gesellte sich zu uns. Er wollte eigentlich lieber auf Abstand gehen und an der Bar eines Hotels auf uns warten.


Nach ein paar chilligen Stunden waren wir dann schon wieder ziemlich durstig und machten uns auf die Suche nach einer Strandbar.

VENI, VIDI, AMAVI 😊 (Wir kamen, wir sahen, wir liebten DIESE STRANDBAR!)


Ein wirklich herziges, kleines, authentisches Restaurant mit Bar, nur wenige Meter vom Meer entfernt hat es uns angetan! Günstige Drinks, leckeres und preiswertes Essen und keine der «üblichen» Thailand-Touristen haben uns schnell überzeugt. Dort machten wir auch Bekanntschaft mit einer super netten Familie aus dem Appenzellerland. So machten wir auch gleich ab, dass wir alle zusammen in diesem Restaurant Silvester feiern. Nur schwer konnten wir uns an diesem 30. Dezember nach einigen Bier und Cocktails von der Bar losreissen und wir schlenderten dem Strand entlang ins Dorf weiter.


Da Matze in diesem Urlaub unbedingt einen Schnorchel Trip machen wollte und uns die Zeit langsam aber sicher davonrannte buchten wir noch am selben Abend eine Tour zu den berühmten Surin Islandsein Männertrip, nur Matze und ich! 😊

Silvester: feuchtfröhlicher Rutsch ins 2019 🍻

Wieder einmal mussten Matze und ich um 7 Uhr los, zuerst mit dem Minibus 20 Minuten zum Hafen, dann mit dem Speedboot etwa 1.5 Stunden zu diesen traumhaften Inseln. Auf dem Boot haben wir uns die besten Plätze gesichert, hinten bei den Motoren! Zwar war es etwas lauft (4x 150 PS), dafür schaukelte es kaum und wir waren immer die ersten im Wasser. Bei etwa 30 Chinesen auf dem Boot war das ein entscheidender Vorteil 😊.

Nach zwei wunderschönen Schnorchel-Stopps ging es fürs Mittagessen an Land einer dieser traumhaften Inseln. Zwischen all den Touristen hatte ein Affe seinen Spass und klaute den Unachtsamen das Essen vom Teller. Beim dritten Riff fühlte sich dann auch Matze wohl wie ein Fisch und wir vergassen fast pünktlich zurück beim Boot zu erscheinen. Trotz der vielen Touristen waren die Riffe noch gut erhalten und wir sahen wunderschöne Korallen, Muränen, Seesterne und Fische in allen Farben und Formen.


Glücklich und erschöpft trafen wir gegen Abend wieder bei der faulen Bevölkerung ein – wobei so faul sind sie gar nicht gewesen. Christa, Sabi und Erwin erkundeten zu Fuss verschiedene Bars dem Strand entlang und wussten nun mit Bestimmtheit, dass das gestern ausgewählte Restaurant das richtige für den Silvesterabend ist. Ist doch auch was! 😊

Wie abgemacht trafen wir wieder diese nette Familie vom Vortag und wir quatschten, tranken und lachten den ganzen Abend. Die Restaurantbesitzer spendierten uns sogar noch Feuerwerk, welches wir mit breitem grinsen zündeten.



Der Sonnenuntergang an diesem Abend war einfach nur weltklasse und Matze das perfekte Model fürs Shooting 😉.


Kurz vor Mitternacht schlenderten wir mit unseren Drinks an den Strand und bekamen ein Spektakel zu sehen, das es wohl so nur in Thailand gibt. Hunderte Himmelslaternen stiegen in den Nachthimmel empor und links wie auch rechts von uns wurden schöne Feuerwerke gezündet. Atemberaubend – was für ein Start ins neue Jahr! Gegen 3 Uhr liessen wir die Mitarbeiter die Bar dann auch mal schliessen und machten uns auf den Heimweg. Netterweise konnten wir beim Pickup der Beizer-Familie auf hüpfen und wurden fast bis nach Hause gefahren…


Tsunami 2004

An unserem letzten Tag in Khao Lak besuchten wir noch die Gedenkstätte der Opfer des wohl grössten Tsunamis der Geschichte, welcher über 220'000 Menschen das Leben kostete. Diese Gedenkstätte ist ein Polizeiboot, welches damals über 1.5km ins Landesinnere geschwemmt wurde und noch heute dort ruht. Weiter besuchten wir ein kleines Museum, welches Bilder, Informationstafeln und Videos dieses schrecklichen Ereignisses zur Verfügung stellte. Ist schon heftig wenn man an genau diesem Strand liegt wo vor 14 Jahren diese unbeschreibliche Verwüstung stattfand.

Ansonsten nahmen wir es dann eher gemütlich und verabredeten uns noch mit Rondi und Ebba (ja, die waren auch in Khao Lak 😄). Nach einem gemütlichen Neujahrsapéro gingen wir alle zusammen zum Nachtessen und spielten noch eine Runde Billard, richtig schön war es wieder!

Back to Bangkok

Am 2. Neujahrstag zog es uns wieder zurück nach Bangkok von wo aus die Familie Stadler am darauffolgenden Abend wieder zurück in die Kälte abreiste. In Bangkok angekommen erfuhren wir von Freunden aus der Schweiz und Deutschland, dass ein heftiger Sturm unterwegs nach Khao Lak sei – phuu, da waren wir wohl zur richtigen Zeit wieder abgereist. Zum Glück waren die Folgen dieses Sturms nicht so verheerend.

Unseren letzten Tag in Bangkok verbrachten wir nochmals in und um ein riesiges Shoppingcenter. Dieses Mal war es das 3. grösste Shoppingcenter der ganzen Welt! Nur in China gibt es noch zwei grössere. Hier trennten wir uns nicht mehr – man lernt ja aus Fehlern 😊. Und so verliessen wir dieses 43 Hektar grosse Monster (oder Paradies) alle gemeinsam.


Das letzte Nachtessen genossen wir bei einem piekfeinen Italiener bevor wir dann zum letzten Mal mit dem Skytrain in Richtung Flughafen fuhren. Nun hiess es Abschied nehmen für die nächsten 9 Monate (ausser sie besuchen uns nochmals!!??)…
Ein paar Umarmungen, ein letztes Selfie und schon verschwanden die drei winkend in Richtung Sicherheitscheck…


Es war eine wunderschöne Zeit mit euch! Stressig, wenig Schlaf, viel Bier, viel unterwegs und doch immer friedlich! Vielen herzlichen Dank den Sponsoren Erwin und Christa, welche unseren eigenen Geldbeutel grosszügig schonten! Auch vielen Dank an den neuen Weltenbummler Matze 😉

Sabi und ich machten uns dann wieder einmal auf den Weg zu Ernst und Oeng wo wir uns erst einmal erholen mussten…Besonders für Sabi’s Körper waren die letzten Tage zu viel. Sie musste nicht nur Schlaf nachholen, sondern noch zusätzlich eine Grippe auskurieren. Kurz bevor wir dann auf die Philippinen geflogen sind, machten wir noch einen Kurztrip in den Norden Thailands.

Chiang Mai


Eine Stadt welche uns ein bisschen an Luang Prabang in Laos erinnerte. Eine nette Altstadt, viele Tempel und Mönche und ein paar gemütliche Restaurants und Bars laden zum Verweilen ein. Auch das Thermometer zwang uns abends mal wieder unsere langen Hosen auszupacken. Während der drei Tage erkundeten wir die Gegend und machten mit dem Roller einen Ausflug in die kalten Berge (es war wirklich arschkalt). Unser Ziel war ein Hmong Dorf sowie der Tempel Wat Phra That Doi Suthep. Dieser Temperaturschock reaktivierte Sabi’s wohl noch nicht ganz auskurierte Grippe. Somit mussten wir unseren letzten Tag wieder etwas ruhiger angehen. Mit Fieber schleppte sich Sabi durch einige Tempel bis sie wirklich nicht mehr konnte. Laut Google hätten ihre Symptome auch zu einer verschleppten Lungenentzündung passen können. Nach langem Hin- und Her entschieden wir uns doch für einen Spitalbesuch, da die medizinische Versorgung in Thailand wahrscheinlich doch noch besser ist als diejenige auf den Philippinen. Leider war an diesem Nachmittag kein Arzt anwesend, weshalb wir uns dann ohne ärztlichen Rat auf den Weg zurück nach Pattaya machten. In dieser Nacht verbesserte sich Sabi’s Zustand durch Eigenbehandlung mit Antibiotika wieder merklich.


Nochmals vielen Dank an Oeng und Ernst, dass sie uns ein drittes Mal aufgenommen und verwöhnt haben, doch das war wohl wirklich das letzte Mal auf dieser Reise 😊.