Mittwoch, 31. Oktober 2018

"Homebase" Thailand

Da sitzen wir nun bei 32° auf der wunderschönen Terrasse bei Ernst und Oeng, etwa 30 min. ausserhalb von Pattaya. Der ganze Rummel der Stadt mit den abertausenden Touristen und mindestens ebenso vielen Massagestudios scheint Welten von hier entfernt zu sein. Es ist absolut ruhig und friedlich hier. Ausser Vogelgezwitscher und einem gelegentlichen Bellen ist weit und breit nichts zu hören. Während uns auf Tonga das Grunzen der Sauen und das Krähen der Gockel weckten, raubt uns hier die frühmorgendliche Hitze den Schlaf. Sabi ist jeden Morgen um 5 Uhr wach, wenn sie das nur zu Hause auch mal geschafft hätte, hätten uns unsere Mitarbeiter öfters vor 8 Uhr gesehen 😊

Nach dem kulinarisch perfekten Abschluss auf Tonga folgte hier bereits zur Begrüssung am ersten Abend das nächste Highlight: Appenzeller Käse, Landjäger und super leckeres Nussbrot.


Auch hier haben wir das Glück, dass wir ein eigenes Zimmer, sogar mit eigenem Bad, beziehen durften. Und auch hier fühlen wir uns seit der ersten Minute wie daheim! Unsere Gastgeber sind so flott, dass wir unser Tauchgepäck während unseren Landdestinationen in Südostasien bei ihnen deponieren dürfen; daher die Bezeichnung "homebase" 😊


Am ersten Tag zeigten uns die beiden die Umgebung. Anscheinend hat sich viel getan in den letzten Jahren: einige Strassenabschnitte sind brandneu, an anderen wird noch gearbeitet; es hat viele kleine und mittlere Dörfer und jede Menge der über 30'000 Tempel Thailands sind in unmittelbarer Nähe. Einen dieser Tempel besuchten wir spontan – so spontan, dass wir nicht einmal passende Kleidung dabei hatten… Zum Glück war es ein chinesischer Tempel – die nehmen es anscheinend nicht so streng 😉


Nachtmarkt - Nightlife auf Thai

Auf dem Rückweg führte uns Oeng noch durch den örtlichen grossen Nightmarket. Ernst kehrte nach einigen Metern wieder um und wartete lieber im Auto auf uns, verständlich, denn nicht jedermann kann den Geruch und das Gewusel ertragen. Unser Fazit: einfach nur geil was es hier alles gibt!
Nebst dem normalen Angebot von offenem Fleisch, Fisch, Gemüse und Früchten gibt es ausserdem diverse bereits zubereitete Köstlichkeiten! Es ist zwar nicht alles identifizierbar für uns, aber das meiste sieht lecker aus (auch wenn wir nicht sicher sind, ob unsere Mägen dies verkraften würden). Jede Menge gefüllte Plastiksäckchen zierten die Marktstände. Süss, salzig scharf, gegrillt, gekocht oder roh – hier können (fast) alle Gelüste gestillt werden.

Sabi in Shopping-Laune 😂

Greens & Fairways

Ernst und Oeng sind beide leidenschaftliche und gute Golfer und sind aktuell jeweils drei Mal in der Woche auf dem Golfplatz. Da ich ja selbst auch ab und zu auf dem Golfplatz gestanden bin (das letzte Mal vor ca. fünf Jahren) war ich bereit für mein Comeback. Fürs erste Mal gingen wir nur auf einen 9-Loch Platz der Marine. Der Zustand war etwa auf dem gleichen Level wie mein Können – miserabel! Immerhin gelang mir beim letzten Loch fast ein Par, es fehlten nur noch 2cm, naja, knapp daneben ist halt auch vorbei… Da uns Sabi dabei (weniger freiwillig) begleitete (oder wie sie es beschreibt: bei einer Bullenhitze nebenher dackelte) bekam auch sie mal einen Eindruck davon, wie sportlich Golf doch ist – ihr Muskelkater hat nicht lange auf sich warten lassen.
Als ich am nächsten Tag mein Glück noch auf einem wunderschönen, richtigen 18-Loch Golfplatz versuchte, schonte Sabi ihre verkaterten Beine zu Hause am Pool 😜 Dieses mal klappte es auch mit dem Par!


Downtown Pattaya

An einem anderen Tag fuhren wir in die Stadt, dorthin wo es nicht nur von Massagestudios und Touristen wimmelt, sondern auch von Apotheken, Zahnärzten, Restaurants, Bars und Shoppingzentren. Nach den Preisen auf Tonga konnten wir kaum glauben, was wir für nicht einmal 100 Franken alles einkaufen konnten! Darunter 3 Stück sagenhaft gute, neuseeländische Rindshuftsteaks, Käse, Cracker, Salat, Cola und eine Flasche Rum. Wer uns kennt weiss, dass das so ziemlich alles ist was unser Herz begehrt 😊

Anschliessend bummelten wir noch durch die wohl berühmteste Strasse Thailands, die Walking Street. Hier erfüllt sich das eher sexistische Klischee von Thailand voll und ganz. Striplokale am Laufmeter, Bars mit leicht bekleideten jungen Mädels, «Vermarkter» der berüchtigten Ping Pong-Shows, Shops mit gefälschten Sonnenbrillen und vieles mehr. Nein – wir haben (noch) keine Show besucht 😉 Trotzdem war es ganz witzig all die Gestalten zu beobachten: ob verzweifelte männliche Europäer, Gruppen von Chinesen welche brav ihren Fähnchen folgten oder schaulustige Familien mit grossen Augen.


Die heilige Stätte der Wahrheit

Unser nächster Besuch in die Stadt folgte schon gleich am Tag darauf. Dieses Mal machten wir uns richtig bekleidet auf den Weg zum «The Sanctuary of Truth». Dort angekommen erwartete uns ein gigantisches Bauwerk aus Teakholz mit überlebensgrossen, aus Holz geschnitzten Figuren. Bereits seit 1981 wird fleissig an dem Holztempel gebaut und mittlerweile auch schon wieder restauriert. Spätestens 2025 soll er fertig sein – somit wird er auch die ewige Baustelle Pattayas bezeichnet – jetzt wissen wir auch warum wir zu Beginn einen Schutzhelm überreicht bekommen haben. Während wir unsere «Baubesichtigung» durchführten wurde nebenher gearbeitet (bzw. sollte gearbeitet werden – die meisten Arbeiter waren jedoch mit ihren Handys beschäftigt und die Frauen haben sich lieber ihre Haare geflochten– na klar bei so vielen Besuchern muss schliesslich auch die Frisur sitzen 😊).




Next stop: Dr. Oliver Clinic in Pattaya City.
Patient: Beat
Diagnose: Ohrenentzündung
Behandlung: Antibiotika und Ohrentropfen
Beat’s erster Arztbesuch nach 5 Wochen, das fängt ja schon gut an!!

U want Massage??

Natürlich darf bei einem Besuch in Thailand auch eine Massage nicht fehlen. Mittlerweile gibt es in Pattaya anscheinend mehr Massage-Salons als Bierbars. Vor den Massagestudios sitzen die Masseurinnen auf ihren Plastik-Stühlen und versuchen die Kundschaft hereinzulocken. «Massage? Massage? U want Massage?» ist aus jeder Ecke zu hören. Zum Glück hat Ernst die letzten Jahre schon den ein oder anderen Salon ausprobiert und wir besuchten sein Stammstudio – somit wurde uns die Qual der Wahl erspart. Für knapp 13 Franken wurden wir eine ganze Stunde lang von Kopf bis Fuss eingeölt und durchgeknetet. Herrlich - dies war sicher nicht unser letztes Mal 😊

Multinationale Köstlichkeiten

Neben zahlreichen Stunden am Pool, einfach nur relaxen und der Planung unserer Weiterreise nach Myanmar genossen wir während den zehn Tagen aber vor allem das leckere Essen hier in Pattaya.
Ernst, zuständig für das Morgen- und Mittagessen, verwöhnte uns hauptsächlich mit Kaffee, Brot, Käse und europäischen sowie schweizer Gerichten wie zum Beispiel: Melone mit Rohschinken und Walnusssalami, Steinpilz Risotto mit Rindshuftsteak vom Grill und grünem Salat, Rote Wurst (für alle Schweizer Freunde: Schüblig) mit Kartoffelsalat und das absolute Highlight Raclette. Ein feiner Tropfen Wein war natürlich bei jedem Menü inbegriffen.

Oeng, zuständig für das Abendessen und Gesundes zwischendurch, besserte unseren Vitaminhaushalt mit verschiedensten frischen Früchten auf. Zudem fuhr sie jeden Abend mit ihrem Roller zum Nachtmarkt und belieferte uns mit verschiedenen Thai-Spezialitäten wie zum Beispiel: Bami Keaw (Nudelsuppe), Moo Satay/Satay gai (Schweinefleisch/Poulet Spiesschen), Khao Jee (gegrillter Klebereis), Takatan tod (Heuschrecken), Pad Kra Pao Moo (gehacktes Schweinefleisch mit Chili und Basilikum), Khao Niaow Ma Muang (süsse Mango mit Klebereis und Kokossauce), Khanom Jip (gefüllte Teigtaschen) und Kung Pao (frische Schrimps) welche sie auf ihrem kleinen Holzkohlegrill zubereitete. All diese Köstlichkeiten haben wir mit ein, zwei, drei…... Bier gefeiert 🍻.
Wie ihr seht war von allem mehr als genug dabei und es hat uns an nichts gefehlt! Erstaunlicherweise oder besser gesagt glücklicherweise sind auch unsere Mägen nach all dem Marktessen noch voll intakt 😉!


Ihr denkt jetzt sicher, dass wir die ganze Zeit nur am essen waren - das stimmt so nicht ganz 😄 Zwischendurch haben wir uns auch nützlich gemacht und im und ums Haus geholfen. Aber nach dem Fenster putzen bei 33° kam ein Nickerchen ganz gelegen...


Grundsätzlich vermissen wir den Arbeitsalltag jedoch noch nicht... ihr müsst euch also noch etwas gedulden... 😂

Jeden 23. des Monats öffnen wir anstelle der Lohnabrechnung
ein Couvert unserer Arbeitskollegen

Nach 10 Tagen Luxus setzten wir unsere Reise fort und waren gespannt was uns in Myanmar erwartet. Seit gut einer Woche sind wir jetzt wieder im Backpacker Modus und haben schon so einiges erlebt. Wir hoffen, dass wir euch bald wieder berichten können - unsere Arbeitsmoral hält sich nämlich auch beim Blog schreiben ziemlich in Grenzen 🙈

bei der Arbeit in Yangon (immerhin mit gutem Cappuccino)

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