Montag, 9. September 2019

Islas Galápagos - auf den Spuren von Charles Darwin


Walhaie, Hammerhaie, Seelöwen - Traumziel Galápagos

Mit der Reise zu den Galápagos Inseln wird ein lang ersehnter Traum wahr! Ich weiss, wir haben uns schon viele Träume erfüllt - aber von Galápagos träumte ich schon, als ich noch nie etwas von Bora Bora gehört habe.

Diese Inselgruppe im Pazifik vor Ecuador ist für die vielen endemischen Tierarten bekannt. Die ausserordentliche und einmalige Flora und Fauna der Inseln gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO. Natürlich waren wir auch gespannt was es über Wasser so zu sehen gibt, aber mein Traum war es, die unglaubliche Unterwasserwelt zu erforschen. Hier wo sich das kalte Wasser der Antarktis mit den warmen Strömungen des tropischen Pazifiks vermischt, versammelt sich eine unglaubliche Vielfalt an Meeresbewohnern - hier schwimmen Pinguine und Seelöwen zusammen mit bunten Rifffischen.

Die nördlichen Inseln Wolf und Darwin sind zudem mit 17,5 Tonnen pro Hektar die haireichsten Gewässer der Welt (auf Platz 2 ist Cocos Island mit weniger als der Hälfte!). Genau hier hat man die besten Chancen auf riesige Hammerhai-Schulen mit mehrerern Hundert bis Tausend Tieren. Genau DARUM ist dies seit langem meine Traum-Tauch-Destination Nr. 1!

Sabi hätte grundsätzlich wohl eher das Festland Ecuadors bevorzugt, da es sich aber um die wohl besten Tauchplätze der Welt handelt, war sie relativ schnell mit an Bord. Um auch wirklich die spektakulärsten Tauchplätze rund um Wolf und Darwin betauchen zu können, muss man auf eine Tauchsafari: eine Woche auf dem Boot mit drei bis vier strömungsreichen Tauchgängen am Tag. Für mich das Paradies, für Sabi doch eher etwas zu viel. Zudem ist der Preis einer solchen Safari immens -  für das Geld hätten wir gut nochmals knapp ein halbes Jahr durch Asien reisen können.

Nach langem Suchen und Überlegen haben wir ein passendes Boot gefunden und gebucht - YES!! Leider kam ein Tag danach gleich die Ernüchterung - die Tour wurde abgesagt! Da es sich um ein neues Boot handelt, welches sich im Bau befand, konnte es zum gebuchten Termin noch nicht fertiggestellt ablegen.

Glücklicherweise konnten wir die Flüge stornieren und die Suche ging weiter. Durch die Nationalparkleitung streng reglementiert, gibt es verhältnismässig wenig lizenzierte Tauchsafariboote, welche in den Gewässern rund um die Galápagos Inseln kreuzen. Da für diesen Zeitraum alle Boote ausgebucht waren haben wir letztlich das gleiche Boot, einfach zwei Wochen später, gebucht. Hoffentlich klappt es dann wirklich...

Eine lange Anreise

Auf der Karte betrachtet könnte man meinen von Los Angeles aus auf die Galápagos Inseln zu kommen sei ein leichtes Spiel. In Wirklichkeit brauchten wir dafür zwei Tage. Die erste Etappe führte uns von Los Angeles nach Miami und von Miami nach Guayaquil (Festland Ecuador) wo wir für eine Nacht ein Hotel gebucht hatten.

Nach etwa vier Stunden Schlaf waren wir am nächsten Morgen um 6.30 Uhr, eine Stunde vor dem Weiterflug, wieder am Flughafen. Da es sich um einen Inlandflug handelte dachte ich erfahrungsgemäss, dass die Zeit locker reicht. Hmm, es gab nur ein kleines bzw. grosses Problem: bevor wir unsere Rucksäcke einchecken konnten mussten wir eine Genehmigung für Galápagos kaufen. Nach gut einer halben Stunde waren wir fast beim Schalter angekommen - doch genau zur selben Zeit schloss der Check-in für unseren Flug.

So eilten wir samt all unserem Gepäck knapp 5 Minuten vor Abflug zum Gate und wurden tatsächlich noch durchgelassen. Puhh, das war knapp - aber geschafft! Das wäre unser erster Flug gewesen, den wir verpasst hätten - so fest haben wir noch nie geschwitzt 😅.

San Cristóbal

Das Betreten der Galápagos Inseln ist streng reglementiert und wir mussten bei unserer Ankunft am Flughafen in San Cristóbal zuerst noch eine Nationalparkgebühr von $100 bezahlen.
Glücklicherweise konnten wir unsere Airbnb-Wohnung sofort beziehen und gönnten uns erstmal etwas Schlaf.


Am Nachmittag erkundeten wir zu Fuss das kleine Städtchen Puerto Baquerizo Moreno. Diese Gassen mit kleinen Shops und vielen Restaurants gefielen uns von Anfang richtig gut. Am Hafen bekamen wir einen ersten Eindruck der hiesigen Tierwelt: unzählige Seelöwen lagen in der Sonne oder spielten im Wasser. Die Felsen waren bedeckt von Meerechsen und knallroten Krabben... WOW - willkommen auf Galápagos!


Am Abend stellten wir mal keinen Wecker und unser Schlafdefizit machte sich so richtig bemerkbar, denn wir wachten beide erst um 14 Uhr auf! Shit, der Tag war schon fast gelaufen. Trotzdem schafften wir es, eine Tour für den nächsten Tag zu buchen. Allerdings war das gar nicht so einfach. Fast alle Touranbieter sprechen ungefähr so viel Englisch wie wir Spanisch - sozusagen "un pochito poco", aber mit Händen und Füssen haben wir uns verstanden und eine sogenannte 360° Tour gebucht. Dies ist eine Bootstour bei der wir verschiedene Stopps bei den Highlights der Insel einlegten.

360° San Cristóbal

Der Wecker klingelte kurz vor 6 Uhr - oh je, das ist so gar nicht unsere Zeit! Im Hinblick darauf, dass wir ja schon bald wieder zur Arbeit müssen, haben wir das als eine kleine Übungseinheit betrachtet😀. Wie bestellt waren wir um 7.10 Uhr überpünktlich beim Treffpunkt - natürlich viel zu früh für südamerikanische Verhältnisse, denn anscheinend musste erst noch ein Tourguide organisiert werden. Eine knappe Stunde später konnten wir und acht weitere Touristen dann doch noch an Bord des kleinen Bootes und es ging los.


Kicker Rock - Top oder Flop

Unseren ersten Schnorchelstopp machten wir bei dieser berühmten Felsformation. Hier soll es angeblich von Schildkröten über Seelöwen bis zu drei verschiedenen Haiarten alles geben. Hier war es auch, wo wir unsere erste Bekanntschaft mit dem kalten Pazifik machten. Brrr - es war einfach nur eisig kalt und für uns beide unvorstellbar wie wir die kommenden Tauchgänge überleben sollten.

Der Schnorcheltrip war eher mässig erfolgreich: trübes Wasser, schlechte Sicht und ausser ein paar Schildkröten und einem kleinen Riffhai sahen wir genau gar nichts - es war einfach nur kalt! 😱



Cerro Brujo

Wieder zurück an Bord ging es durch eine weitere Felsspalte. Von dort aus hatten wir eine herrliche Sicht auf den Kicker Rock.


Sardine Bay - ein Traumstrand mit leider eisig kaltem Wasser

Rund 30 Minuten später gingen wir an einem der unzähligen Strände an Land. Es war wirklich traumhaft schön, aber für uns beide definitiv zu kalt. In unseren dicken Pullovern bestaunten wir die Seelöwen die sich am Strand und im Wasser vergnügten.


Punta Pitt - das Vogelparadies

Am nördlichen Ende der Insel, beim Punta Pitt, konnten wir vom Boot aus die hiesige Vogelwelt bestaunen. Nebst hunderten von Fregattvögeln sind an diesem Felsen die für Galápagos berühmten Blaufusstölpel zu finden. Weiter ist es noch einer von zwei Orten, an denen der seltenere Rotfusstölpel anzutreffen ist. Das Fotografieren auf dem Boot war eine ziemlich wackelige Angelegenheit - leider gelangen mir keine guten Bilder.


Playa Rosa Blanca

Nach einem leckeren Mittagessen an Bord ging es für uns nochmal an einen weiteren wunderschönen Strand an Land. Nach etwa hundert Metern Fussmarsch erreichten wir unseren nächsten Schnorchelspot - eine Lagune. Eigenlich wollte ich nicht nochmal ins das kalte Wasser... als ich aber die rund 40 Weissspitzen Riffhaie in diesem kleinen abgetrennten Teil der Lagune sah, konnte ich einfach nicht anders und ich kühlte mich nochmals ab. Sabi war allerdings nicht mehr umzustimmen und sie sah sich das Ganze vom Trockenen an 😁.



Die Rückfahrt zum Hafen war etwas rau aber wir kamen heil wieder an. Zusammen mit Barbara (eine Schweizerin die mit uns an Bord war) gönnten wir uns noch ein Bierchen und liessen den Nachmittag gemütlich ausklingen.

Fahrt ins Hochland

Gemeinsam mit Barbara entschlossen wir uns, den Rest der Insel zu erkunden. Barbara holte uns an diesem Morgen mit einem Taxi ab. Von Puerto Baquerizo Moreno führte die Strasse direkt ins bergige und üppig bewachsene Hochland. Schon nach kurzer Zeit fing es an zu nieseln und dichter Nebel zog über uns herein! Wir entschieden uns, den einzigen Süsswassersee der Insel, genannt El Junco, für den Rückweg aufzusparen, in der Hoffnung, dass sich bis dann der Nebel wieder auflöste. So fuhren wir direkt weiter zu unserem nächsten Stopp.

La Galapaguera - ein Schildkröten Paradies

La Galapaguera ist eine Aufzuchtstation für die riesigen, vom Aussterben bedrohten Galápagos Schildkröten. Die Eier werden von den Rangern eingesammelt und dreissig Tage in einer dunklen Schachtel gebrütet. Nach dem Schlüpfen werden die Babyschildkröten markiert und über zwei Jahre in Käfigen gehalten. Danach werden sie ausgesetzt und wachsen unter semi-natürlichen Bedingungen in der Galapaguera heran. Nachdem wir auf unserem Rundgang einige grössere und auch kleinere Panzer bestaunen konnten, beendeten wir den Besuch bei der eigentlichen Aufzuchtstation mit den Babys.


Puerto Chino - Seelöwen und Blaufusstölpel

Als Nächstes fuhren wir zum Strand Puerto Chino. Dort trafen wir auf einige Seelöwen, die perfekt für uns posierten. Danach machten mir uns auf Vogelsuche. Unser Ziel des Tages war es, einen Blue-Footed Booby (Blaufusstölpel) vor die Linse zu bekommen.


Auf einem vorgelagerten Felsen soll es eine "Nesting-Area"geben. Dort sind mit etwas Glück die nur auf Galápagos lebenden Blaufusstölpel anzutreffen. Und siehe da, zwei dieser lustigen Vögel mit ihren knallblauen Füssen und Schnäbeln posierten ebenfalls perfekt für unsere Kameras.


Unglaublich wie nah wir an die hier wilden Tiere heran konnten, ohne dass diese das Weite suchten. Schön, dass die Tiere uns Menschen nicht als Bedrohung empfinden.

Mittagessen in den Bergen

Zum Mittagessen kehrten wir in einer der vielen Fincas in den Hügeln ein und genossen ein leckeres Essen. Eigentlich hätten wir hier einen schönen Ausblick über die Insel geniessen können, doch wie überall wechselte auch hier das Wetter im Minutentakt: von Sonnenschein hin zu Regen, aber der Himmel blieb leider verdeckt.


El Junco - ein Süsswassersee im Nebel

Eigentlich hätten wir uns die gefühlten dreihundert Treppen hoch zum Kraterrand gleich sparen können. Das Wetter war miserabel: dichter Nebel und Regen versperrten uns den Blick über den See. Wir konnten gerade mal knapp das Seeufer erkennen.


Zurück nach Puerto Baquerizo Moreno

Unser Taxifahrer hatte wohl etwas Mitleid mit uns. Da wir aufgrund des Wetters den ganzen Tag keinen Ausblick über die Insel hatten, chauffierte er uns am Ende gratis zu einem weiteren Hügel. Dort schien endlich wieder die Sonne und wir hatten einen ziemlich gute Sicht bis zur Stadt und aufs Meer. Fast noch schöner war die ausgediente, in Fels gebaute Kirche.


Den Abend verbrachten wir nochmals mit Barbara. Nach einem kurzen Apéro auf unserer Terrasse spazierten wir ins Städtchen und genossen ein leckeres Nachtessen. Hier verabschiedeten wir uns von ihr, denn ihre Reise ging am nächsten Tag weiter auf die Insel Isabela.


Ein schöner Spaziergang

An unserem letzten Tag vor der Tauchsafari wanderten wir auf den nahe gelegenen Aussichtspunkt "Tijeretas". Von dort oben hatten wir einen schönen Blick auf die Stadt und den Hafen. Wir entdeckten sogar unser Tauchboot - sah von Weitem ganz gut aus und wir waren nun ziemlich sicher, dass es am nächsten Tag los gehen konnte 😉.


Auf dem Rückweg kamen wir an zwei Stränden vorbei an denen sich nebst vereinzelten Menschen vor allem Seelöwen sonnten und uns ein riesiger Iguana den Weg versperrte.




Willkommen an Bord der Calipso

Nach vier spannenden Tagen an Land wartete nun die fantastische Unterwasserwelt auf uns! Acht Tage hiess es nun: dive, eat, sleep - repeat!

Wir versammelten uns mit den anderen Tauchern am Hafen und wurden mit einem kleinen Beiboot auf die Calipso gebracht.


Nachdem wir von der gesamten Crew begrüssst wurden und unsere Zimmer bezogen hatten, gab es erstmal ein leckeres Mittagessen. Anschliessend erkundeten wir das nagelneue Boot - definitiv das bisher luxuriöseste Tauchboot auf dem ich je war. Hier und da war zwar noch nicht alles perfekt, aber für das, dass wir die Jungfernfahrt der Calipso miterleben durften, waren diese Mängel nicht der Rede wert.


Vor dem ersten Tauchbriefing richteten wir uns auf der Tauchplattform ein. Wir brachten den grossen Teil unserer Ausrüstung selbst mit. Für Flossen und die dicken Neoprenanzüge hatten wir aber keinen Platz mehr im Gepäck. Auch die Mietausrüstung war brandneu - ziemlich cool wenn man die Flossen gleich selbst aus der Verpackung nehmen kann 😁.


Der erste Checkdive direkt im Hafenbecken diente hauptsächlich dazu, uns mit der Ausrüstung vertraut zu machen und zu prüfen wie viel Blei wir benötigten. Auf Bora Bora hatten wir etwa 2-3 Kilo Blei am Gürtel, hier tauchten wir (aufgrund der 7mm dicken, nagelneuen Anzügen) mit je etwa 13-14 Kilo zusätzlichem Gewicht ab! Im kalten, trüben Wasser sahen wir ausser einem Seelöwen gar nichts. Die Erkenntnis, dass wir bei 17° Wassertemperatur (trotz fettem Anzug, Kopfhaube und Handschuhen) sehr schnell froren, machte uns für die kommende Woche etwas Angst.


Nach dem leckeren Abendessen legte die Calipso ab und wir fuhren oder besser gesagt schaukelten die ganze Nacht lang zu unserem ersten richtigen Tauchspot.


Enttäuschende Planänderung

Unsere erste Nacht auf dem Boot war sehr kurz - nicht weil wir spät zu Bett gingen, sondern weil wir aufgrund des starken Seegangs kaum ein Auge zugemacht haben. Als wir dann endlich schlafen konnten wurden wir mittels Lautsprecher Durchsage um 6.15 Uhr (und das täglich) geweckt, um nach einem ausgiebigen Frühstück gestärkt, den ersten Tauchtag auf Isla Marchena in Angriff zu nehmen. Dieses Gebiet wurde bis vor kurzem nur durch Forscher und Unterwasser-Film-Teams betaucht.

Anstatt vor dieser unberührten Insel ankerten wir vor Santa Cruz in einem Gebiet, das für die Unterwasserwelt kaum bekannt ist. Diese ernüchternde Planänderung erfolgte anscheinend, weil die Crew das Boot noch volltanken musste (und das nur bei Santa Cruz möglich sei). Was für ein Anfängerfehler und Schade für uns, aber was soll's, dann tauchen wir halt hier ab.

Diese beiden Tauchgänge waren ein enttäuschendes warm up im kalten und super trüben Wasser. Das kann und muss wirklich noch besser werden!


Der Service an Bord hingegen war wirklich exzellent! Neben dem grandiosen Essen, das wir jeden Tag serviert bekamen, stand nach jedem Tauchgang bereits heisse Schokolade und ein Snack bereit und wir wurden mit einem warmen Handtuch auf dem Tauchdeck begrüsst. Auch die vier Heisswasser Duschen halfen unheimlich, uns schnell wieder auf Betriebstemperatur zu bringen 😀.

Natürlich mussten wir uns auch nicht um unsere Ausrüstung kümmern - die Jungs erledigten alles für uns! So konnten wir zwischen den Tauchgängen einfach nur relaxen und den uns ständig begleitenden Fregattvögeln zusehen wie sie über unserem Boot schwebten.


Wolf Island

Die nächsten drei Tage verbrachten wir bei den beiden berühmtesten aller Galápagos Inseln: Wolf und Darwin. Diese unbewohnten Inseln liegen etwa 160 km nordwestlich von Isabela und sind wie schon erwähnt nur mittels mehrtägiger Tauchsafaris zu erreichen.


Diese drei Tauchgänge vor Wolf erfüllten unsere hohen Erwartungen schon viel eher als die vorherigen Tage. Im mit 23° um einiges wärmeren, aber leider immer noch trüben Wasser, bekamen wir endlich Hammer- und Galápagoshaie zu Gesicht - und zwar zu Dutzenden! So schön die Tauchgänge auch waren, waren sie auch richtig anstrengend. In der starken Strömung krallten wir uns an den Felsen fest und beobachteten das Treiben direkt vor uns.



Plötzlich sah man in den zuvor enttäuschten Gesichtern ein fettes Grinsen. Alle waren glücklich und wir konnten kaum glauben wie viele Hammerhaie sich hier tummeln!


Darwin Island

Nach einer ruhigen Nacht in einer windgeschützten Bucht bei Wolf erreichten wir am nächsten Morgen nach knapp zwei Stunden Fahrt den berühmtesten Tauchplatz auf Galápagos und zweifellos einer der besten der Welt: Darwin's Arch - ein Tauchplatz der in keinem Tauchlogbuch fehlen sollte!


Wir konnten es kaum erwarten diesen vielversprechenden Tauchplatz erkunden zu können. Bevor es losging wurden aber erst mal alle mit einem GPS-Sender ausgestattet. Aufgrund der sehr starken Strömungen kann man hier schnell mal verloren gehen. Die Strömung war wirklich rasant. Im Sturzflug landeten wir auf dem Riff und klammerten uns an den Felsen fest. Handschuhe waren hier unser bester Freund und trotzdem mussten wir genau hinschauen wo wir uns festhielten. Es wimmelte nur so von Muränen (welche auch gerne mal zubeissen um ihre Felsspalte zu verteidigen).


Was uns hier erwartete war einfach nur der Wahnsinn und übertraf unsere hohen Erwartungen bei Weitem! Neben riesigen Fischschwärmen, Schildkröten und unzähligen Hammerhaien zog bei jedem der 5 Tauchgänge mindestens ein Walhai an oder über uns vorbei! Und es waren nicht einfach "normale" Walhaie, sondern gigantische, meist schwangere Weibchen mit einer Länge von gut 13 Metern! An unserem letzten Tauchgang in Darwin zählten wir sogar 7 Wahlhaie! Was für ein Abschluss!!! Dies ist wahrhaftig der beste Tauchplatz den wir je betaucht hatten!


Isla Fernandina - die Dracheninsel 

Bevor es auf die Dracheninsel ging, machten wir nochmal Halt vor Wolf wo wir bei zwei weiteren  Tauchgängen wieder das Vergnügen mit unzähligen Hammer- und Galápagoshaien hatten. Die Nacht war vor allem für Sabi ziemlich turbulent. Nebst dem schweren Wellengang spielte auch ihr Magen verrückt und sie verbrachte die ganze Nacht auf dem Klo. Somit war der nächste Tauchtag für sie leider gestrichen. 

Nach den angenehmen 23° zeigte das Thermometer an der Küste von Fernandina leider wieder nur noch gut 15° an. Die Belohnung hingegen konnte sich sehen lassen: dutzende Marine Iguanas schwammen im seichten Wasser umher und gönnten sich ihr Algen-Frühstück an den dortigen Felsen. Dies ist weltweit die einzige Echsenart, die an Land lebt und sich unter Wasser ernährt. Was für ein Anblick! 



Cape Douglas - Mola Mola Gebiet

Nachdem wir uns nach dem Iguana-Tauchgang wieder aufwärmten fuhren wir bereits weiter nach Isabela. Hier ist Chance ziemlich hoch, auf den grössten Knochenfisch der Welt zu stossen. Die Mola Mola's (oder Mondfische) können bis knapp drei Meter gross und über 2 Tonnen schwer werden! Okay - noch ein Grund in das eisig kalte Wasser zu springen. 

Die ersten 8 Meter waren so trüb, dass ich meinen Tauchpartner in 2 Metern Entfernung kaum erkennen konnte. Nach der Sprungschicht wurde die Sicht unglaublich gut - aber es wurde auch innert Sekunden 5° kälter - und siehe da, es zog wirklich auch gleich einer dieser unförmigen Fische über uns hinweg. Ein gutes Foto ist mir leider nicht gelungen.

Den Rest des Tauchgangs hätten wir uns dann wieder sparen können. Ausser ein paar kleinen Fischen und ein paar Korallen gab es nichts zu sehen. Die in dieser Region ansässigen Pinguine liessen sich an diesem Tag leider nicht blicken. 


Das Wasser war so kalt, dass alle nach dem dritten Tauchgang freiwillig Feierabend machten. Die Crew entschied sich, den letzten Tauchgang mit einer kleinen Bootstour zu ersetzen. So fuhren wir mit den beiden Beibooten los und erkundeten die Gegend.


Cousins Rock - die letzten Tauchgänge

Nach einer weiteren Nacht auf hoher See (das Schwanken war vor allem für Sabi immer noch unerträglich) erreichten wir diesen Felsen vor der Küste von Santa Cruz. Hier tauchten wir zum letzten Mal ab bevor es wieder in Richtung Festland ging. Sabi fühlte sich noch immer nicht 100% fit und blieb lieber nochmals an Bord. Obwohl es keine richtigen Highlights zu sehen gab fand ich diesen letzten Tauchgang ziemlich schön. Die mit Korallen üppig bewachsenen Felswände sind für Galápagos eher untypisch. Nebst den verschiedensten Seesternen, spielte zum Schluss des Tauchgangs auch noch ein junger Seelöwe mit uns - ein schönes Ende dieser Tauchsafari. 


Unsere Highlights unter Wasser


Wobei das Ende war es noch nicht - wir hatten noch immer einen Tag vor uns. Nach einer Woche auf See hatten wir endlich mal wieder festen Boden unter den Füssen. Unseren Nachmittag verbrachten wir auf der meist bevölkerten Insel Santa Cruz. 

Santa Cruz - Schildkröten und Touristen

Ausserhalb Puerto Ayoras befindet sich die 150 Hektar grosse, private Ranch "Rancho Primicias". Hier leben hunderte Riesenschildkröten in freier Natur. Wir hatten Glück und einige dieser Riesen kreuzten unsere Wege und wir konnten ihnen zusehen wie sie genüsslich ihr Gras verschlangen. Einmal mehr war der Anblick dieser Tiere einfach nur magisch.

Streetfood in Puerto Ayora

Nach einem kurzen Bummel durch das touristische Puerto Ayora - die grösste Stadt der Galápagos Inseln - wurden wir von der Crew in die "Charles Binford Street" entführt und zum Nachtessen eingeladen. Diese Restaurant Strasse, welche uns an die asiatischen Strassenküchen erinnerte, ist angeblich "the place to be" - bekannt für gute, lokale und bezahlbare Spezialitäten, vor allem Seafood. Es war super lecker und wir hatten einen schönen Abend mit der ganzen Besatzung.


Gegen 22 Uhr ging es zurück aufs Boot. Da am nächsten Morgen kein Tauchen mehr angesagt war, gönnten wir uns mal wieder ein paar Drinks und liessen den Abend mit unseren Tauchfreunden gemütlich ausklingen.


Ein Tag Erholung vor dem Rückflug

Am nächsten Morgen mussten wir unsere lieb gewordene Calipso verlassen. Wir verabschiedeten uns von der wunderbaren Crew und den super netten Tauchern mit denen wir die letzte Woche verbracht hatten. Für die meisten ging es direkt in Richtung Flughafen. Oskar, Karrie, Doug und wir hatten jedoch noch einen weiteren Tag auf San Cristóbal und so verbrachten wir einen lustigen und feuchtfröhlichen Abend auf dem Festland.



Adiós Galápagos

Leider waren auch diese zwei Wochen wie im Flug vergangen und wir reisten noch einmal 33 Stunden zurück nach Los Angeles, wo bereits meine Eltern auf uns warteten. Die letzten drei Wochen unserer Reise verbringen wir gemeinsam in den USA - juhuuuuiii!! 


Mit dieser Reise nach Galápagos erfüllte ich mir wirklich einen lang ersehnten Traum und die Tauchgänge, allen voran bei Darwin, werden uns für immer in Erinnerung bleiben! Auch wenn sich Sabi wahrscheinlich noch oft über den hohen Preis beklagen wird 😝- es hat sich definitiv gelohnt!!!


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